Für vier Tischtennis-Spieler des 1. FC Köln geht ein langes Wochenende zu Ende. Am Donnerstag reisten Gianluca Walther, Lennart Wehking, Björn Helbing und Robin Malessa nach Wetzlar, um sich auf die 87. Nationalen Deutschen Meisterschaften vorzubereiten. Am Freitag fiel der Startschuss in das wichtigste nationale Turnier an dessen Ende Robin Malessa und Gianluca Walther sich über eine Bronze-Medaille freuen und eine Sensation nur denkbar knapp verpassten.

Vier FC-Spieler unter den besten 32 Deutschlands

NDM2019_HelbingFür die FC-Spieler Lennart Wehking, Björn Helbing und Robin Malessa begann das Turnier am Freitagmittag mit der Gruppenphase in der Einzel-Konkurrenz. Während sich Robin und Lennart mit jeweils drei Siegen ihren Gruppensieg souverän sichern konnten, gelang es Björn nicht über eine „schwache Leistung“ hinauszukommen. Doch am Ende reichte ein einziger Sieg auch ihm zum Weiterkommen, welches er selbst als „sehr glücklich“ bezeichnet. Für die K.o.-Phase am Samstag waren damit alle vier Geißböcke qualifiziert. Denn Gianluca Walther hatte sich bereits im Vorfeld eine Setzung für die 1. Hauptrunde erspielt.

Am nächsten Tag zeigte Björn eine deutlich bessere Leistung und erkämpfte gegen Patrick Franziska, der aktuellen Nummer 16 der Weltrangliste, einen Satzgewinn. Robin schied ebenfalls in der Runde der Letzten 32 aus. Im Duell mit Tobias Hippler vom Zweitligisten TuS Celle lieferten sich beide Linkshänder einen erbitterten Kampf mit dem glücklicheren Ende für den Niedersachsen.

Wehking und Walther stoßen ins Achtelfinale vor

Lennart Wehking gewann seine Hauptrundenpartie gegen Erik Schreyer mit 4:0. „So stark habe ich Lennart schon lange nicht mehr gesehen. Das war eine exzellente Leistung“, lobte Gianluca Walther seinen Mitspieler. Gianluca hat sich kurz zuvor selbst den Einzug ins Achtelfinale durch einen 4:1-Sieg über Tom Eise beschert.

Im Viertelfinale warteten dann jedoch mit Ruwen Filus (WR: 38) und Ricardo Walther (WR: 34) zwei Weltklasse-Spieler auf die beiden Kölner. Lennart scheiterte nach einem großartigen Fight gegen Abwehr-Ass Ruwen Filus mit 1:4. Zeitgleich fand das Duell der beiden Brüder Gianluca und Ricardo Walther statt. Letztlich setzte sich hier der große Bruder Ricardo erwartungsgemäß mit 4:1 durch.

Im Doppel-Wettbewerb traten die FC-Spieler in den Kombinationen Lennart Wehking/Björn Helbing und Gianluca Walther/Robin Malessa an. Gleich zwei Mal glückte der Einzug ins Viertelfinale. Björn und Lennart unterlagen dort jedoch den beiden Nationalspielern Benedikt Duda und Dang Qiu mit 0:3. „Phasenweise konnten wir gut mithalten, doch dieses extrem hohe Niveau zu halten ist sehr schwierig“, erklärt Björn.

Gianluca bekommt die Chance zur Revanche

NDM2019_Walther-MalessaGianluca und Robin hingegen gelang die Überraschung: gegen die beiden TTBL-Spieler Kilian Ort und Dennis Klein setzte sich das FC-Duo mit 3:1 durch und feierte den Einzug ins Halbfinale. „Es ist großartig! Das ist von uns beiden die erste Medaille bei den Deutschen Meisterschaften. Dieses Ziel gemeinsam erreicht zu haben, ist einfach gigantisch“, antwortet Gianluca auf die Frage, wie sich das Weiterkommen anfühle. Zu diesem Zeitpunkt wusste der 24-jährige noch nicht, dass es zum erneuten Aufeinandertreffen mit seinem Bruder kommen würde.

Im Halbfinale am Sonntagvormittag warteten mit Ricardo Walther und Patrick Franziska die Topgesetzten auf die Kölner Kombination. Damit standen sich die Walther-Brüder ein weiteres Mal gegenüber. Nach dem ersten Satz (11:3) sah es nach einem klaren Favoritensieg aus. Doch Robin und Gianluca holten sich die nächsten beiden Sätze und gingen mit 2:1 in Führung. Nach einem weiteren deutlich verlorenen Satz (4:11) und einem 5:9-Rückstand im entscheidenden fünften Satz, glaubte kaum einer mehr an die Außenseiter. Doch auf einmal hatten die Kölner einen Matchball (10:9): Robin zieht, der Ball kommt hoch zurück, Gianluca schießt, der Ball fliegt über das Netz und haarscharf an der Tischkante vorbei. Oder hat der Ball die Kante doch noch gestriffen? Die Zuschauer waren geteilter Meinung, die Schiedsrichter sich einig: Punkt für Walther/Franziska.

Mit 12:10 setzten sich letztlich die Topfavoriten durch. Dennoch gingen Gianluca und Robin erhobenen Hauptes und mit einem Lächeln im Gesicht aus der Box. „Wir haben Bronze gewonnen“, stellte Robin nochmal fest. Lob gab es im Anschluss auch von FC-Trainer Dirk Huber, der seine Spieler im Halbfinale betreute: „Ihr habt super gespielt und euch rein gar nichts vorzuwerfen.“

Einzug ins Viertelfinale im gemischten Doppel

NDM2019_Wehking-BollmeierIm Mixed-Wettbewerb kam Lennart Wehking an der Seite von Nadine Bollmeier am weitesten. Doch im Viertelfinale verlor das gemischte Doppel gegen die späteren Sieger Petrissa Solja und Patrick Franziska mit 0:3. Robin Malessa unterlag mit seiner Partnerin Lea Grohmann gegen Lennart und Nadine im Achtelfinale mit 1:3. Ebenfalls im Achtelfinale scheiterte Gianluca Walther gemeinsam mit Nina Mittelham trotz eigenen Matchballs an Alena Lemmer und Julian Mohr.

Aus FC-Sicht sind die Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften sehr positiv zu bewerten. Die Bronze-Medaille im Herren-Doppel krönt zudem die guten Leistungen der Geißböcke. Dies gibt weiteren Aufwind für den Schlussspurt in der Liga. Am 24. März empfängt der 1. FC Köln den Tabellenzweiten Hertha BSC Berlin zum Heimspiel und möchte in dieser Begegnung den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen.

Come on, FC!

Fotos: Jörg Fuhrmann

 

Die Übersicht der Erstplatzierten:

NDM2019_Malessa-WaltherHerren-Einzel:
1. Timo Boll
2. Patrick Franziska
3. Bastian Steger
3. Dang Qiu

Herren-Doppel:
1. Benedikt Duda/Dang Qiu
2. Patrick Franziska/Ricardo Walther
3. Robin Malessa/Gianluca Walther
3. Erik Bottroff/Alexander Flemming

Gemischtes Doppel:
1. Petrissa Solja/Patrick Franziska
2. Shan Xiaona/Ricardo Walther
3. Yuan Wan/Kilian Ort
3. Sabine Winter/Benedikt Duda

Damen-Doppel:
1. Nina Mittelham/Franziska Schreiner
2. Caroline Hajok/Luisa Säger
3. Petrissa Solja/Sabine Winter
3. Kristin Lang/Shan Xiaona

Damen-Einzel:
1. Nina Mittelham
2. Petrissa Solja
3. Kristin Lang
3. Sabine Winter

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