Daniel Mertens schrieb einen Artikel für den Kölner Stadt-Anzeiger, welcher in der heutigen Samstag-Ausgabe veröffentlicht wurde:

 

FC ärgert sich über längere Saison-Unterbrechung

Zweite Tischtennis-Bundesliga setzt vorerst bis zum 28. Februar aus – einheitliche Linie fehlt

Köln. Die Tischtennis-Profis des 1. FC Köln müssen sich weiter in Geduld üben: Die zunächst bis zum 31. Januar geltende Unterbrechung des Spielbetriebes in der Zweiten Bundesliga wurde bis zum 28. Februar verlängert. Der Hintergrund sei, dass Tischtennis nicht in allen zehn Kommunen der betroffenen Vereine als Profisport anerkannt worden sei, erklärte Gianluca Walther, Spieler und stellvertretender Vorsitzender der Tischtennis-Abteilung des FC im Gespräch mit dem „Kölner-Stadt-Anzeiger“. Aus Gründen der Einheitlichkeit habe der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) entschieden, den gesamten Spielbetrieb vorerst bis zum Ende des Monates weiter ruhen zu lassen.

Ein Umstand, über den sich Walther ärgert: „Ich bin enttäuscht, dass der DTTB das einfach so akzeptiert und sich nicht dafür einsetzt, dass Tischtennis an allen Standorten als Profisport anerkannt wird.“ Alternativ hätte geprüft werden können, ob die betroffenen Vereine mit ihren Heimspielen in andere Kommunen ausweichen, in denen es erlaubt wäre. „Ohne Zuschauer ist der Heimspiel-Faktor ohnehin kaum vorhanden“, gibt Walther zu bedenken.

team-mit-abstand-jpgDoch diese Option liegt derzeit offenbar nicht auf dem Tisch, stattdessen zeichnet sich ein kompletter Saisonabbruch immer mehr ab. Zwar werde aktuell die Wiederaufnahme des Spielbetriebes für Anfang März angepeilt, doch hier regte sich kürzlich Widerstand in einer internen Besprechung: Am vergangenen Samstag trafen sich alle Zweitligisten mit Vertretern des DTTB, um über den Fortgang der Saison zu beraten. „Drei Vereine haben dort signalisiert, dass sie nicht weiterspielen wollen“, berichtet Walther, der hierbei vermutet, dass die entsprechenden Teams so den Abstiegskampf umgehen wollen. „Ich habe aber die Hoffnung, dass sich der DTTB hinter die große Mehrheit stellt, die weiterspielen möchte“, äußert sich der 26-jährige gebürtige Brühler.

Er selbst rechne jedoch aufgrund der derzeitigen Pandemie-Situation damit, „dass wir vor Ostern nicht mehr in die Halle kommen.“ Für den FC wären dann insgesamt noch sieben Spiele auszutragen, was terminlich kaum noch zu bewerkstelligen sein dürfte.

Spätestens bis zum 8. März soll beim DTTB nun eine Entscheidung fallen, ob die Saison komplett abgebrochen wird oder ob und wie es tatsächlich weitergehen kann. Die Vereine pochen im Sinne der Planungssicherheit jedoch auf eine frühere Entscheidung noch in diesem Monat. So oder so bedauert Walther: „Ich hätte mir gewünscht, dass wir uns als Sportart präsentieren und nicht die Flinte ins Korn werfen. Da die Vereine aber nicht einheitlich agieren, wird es darauf wohl hinauslaufen.“

 

Text: Daniel Mertens

Foto: Niels Ippen

06.02.2021 1. Herren Gianluca Walther

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