Ihr Engagement ist ein wertvoller Teil des FC. Sie geben unserer Abteilung eine Identität und beschenken die FC-Familie mit dem Kostbarsten, was sie haben – ihrer Zeit, ihrem Herzen und ihrer tatkräftigen Unterstützung. Dennoch bleiben sie oft unsichtbar. Das wollen wir ändern. Wir wollen unsere Ehrenamtlichen ins Rampenlicht holen, damit sie die Wertschätzung erfahren können, die sie verdienen.


Eine dieser Personen, denen man mehr Wertschätzung entgegenbringen sollte, ist André Reinhardt. Im Jahr 2000 trat André als Zwölfjähriger in die Tischtennis-Abteilung des 1. FC Köln ein. „Ich wollte immer, dass er Fußball spielt“, erinnert sich sein Vater Jürgen Reinhardt zurück. Doch sein Sohn entdeckte bei einer freiwilligen Tischtennis-AG nach Schulschluss die Lust am Tischtennissport. „Meine Mama [Karin Reinhardt] war froh, dass ich nicht mehr Fußball spielte. Das Verletzungsrisiko war ihr immer zu hoch“, erinnert sich André zurück.

Als Jugendspieler kämpfte sich André mit viel Fleiß und der aufopferungsvollen Unterstützung seiner Eltern bis in die Jugend-Verbandsliga, die höchste Spielklasse im Nachwuchsbereich. Vereinsintern erinnert man sich noch heute an einen sensationellen Sieg im Kreispokal 2006: André gewann damals mit Christian Pfeifer und Ben Lee als „FC 2“ im Halbfinale gegen die haushoch favorisierten Jungs des „FC 1“. Die unterlegenen Geißböcke Stefan Korbmacher, Max Rüther und Felix Bold schauten nicht so glücklich drein, als sie im Finale zum Anfeuern verdonnert wurden.

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Die weitere sportliche Laufbahn des Rechtshänders ist vor allem von der Frage geprägt: mit oder ohne Noppe? Nach vielen Experimenten hat André vor einigen Jahren seine endgültige Entscheidung getroffen: eine kurze Noppe auf der Rückhand. Hätte er diesen Entschluss schon früher gefasst, wäre eine Niederlage gegen Benedikt Duda (heute die Nummer 38 der Weltrangliste) möglicherweise nicht ganz so deutlich ausgegangen. Der Vater eines ehemaligen Mitspielers kommentierte süffisant: „was macht André denn da? Der sammelt ja nur hinten die Bälle!“

Ein Faible für Gesellschaftsspiele

Privat ist André ein riesiger Fan von Gesellschaftsspielen und hat als solcher schon mehrfach die SPIEL Messe in Essen besucht. In seinem Freundeskreis hat er in Anlehnung an das TV-Format Schlag den Raab die Spielvariante „Beat the Others“ etabliert und in Corona-Zeiten ein Online-Quiz via Skype ins Leben gerufen. Selbst in der Tischtennis-Abteilung löste er schon mit einer seiner Spielideen bei vielen Mitgliedern einen regelrechten Hype aus: ein Managerspiel, bei dem man zu Saisonbeginn auf die erfolgreichsten Tischtennis-Spieler der FC-Abteilung setzen muss. Zeigen die Spieler gute Leistungen, ergattern die Manager dementsprechend viele Punkte. Manch ein Fußballfan darf sich an das Kicker-Manager-Spiel erinnert fühlen. In der letzten Ausgabe 2015 gewann Jugendwart Jörn Schneider, der Gianluca Walther, Lars Bauer und Marius Becker für sein Team verpflichtete. Eine Saison zuvor wählte Jörn das gleiche Trio und gewann lediglich die rote Laterne.

Beruflich freut sich der Doktor der Naturwissenschaft (Abschluss im Fachbereich Biologie summa cum laude) auf einen neuen Job, den er am 1. April antreten wird. Der größte Vorzug an seinem neuen Arbeitgeber? “Der Standort – Köln”, verrät er lächelnd. Zuletzt musste André beruflich in die verbotene Stadt pendeln. Dies bleibt dem 32-jährigen künftig erspart, dessen zu Hause im Kölner Stadtteil Lindenthal liegt. 

Das Allround-Talent

André Reinhardt ist eine echte Bereicherung für das Leben der Tischtennis-Abteilung. Seit Beginn seiner FC-Mitgliedschaft vor 21 Jahren hat André ununterbrochen dem FC die Treue gehalten und sich auf vielen Ebenen in der Abteilung verdient gemacht. Lange Zeit bediente er den Live-Ticker bei den Bundesliga-Spielen, debattierte im Aufstellungsgremium wie man die Wünsche aller FC-Spieler miteinander vereinbaren könne, arbeitete als lizenzierter Trainer im Nachwuchsbereich mit und zeichnete sich jahrelang als Webmaster für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.

andre-reinhardt-als-wettpateDurch seinen großen Drang nach Geselligkeit brachte André sich vor allem bei der Organisation von Veranstaltungen und Feiern ein. Vereinsmeisterschaften, Sommerfeste, Fahrten noch Holland oder auch Reisen nach Las Vegas – überall mischt André mit. „Er ist ein unglaubliches Allround-Talent und immer mit vollem Herzen dabei“, weiß der aktuelle Abteilungsleiter Thomas Mertens die Leidenschaft des Ehrenamtlers zu schätzen.

Heute ist André jedoch etwas wehmütig. Normalerweise versammeln sich am Karnevalsfreitag seine Freunde bei ihm zu Hause zu einer Karnevalsparty. „Mit dieser Tradition will ich keinesfalls brechen, ich habe daher zu einer virtuellen Karnevalsfeier eingeladen“, verrät der Gastgeber voller Vorfreude. Christian Pfeifer wird auf jeden Fall teilnehmen. Der Sportwart der Tischtennis-Abteilung lobt seinen Kumpel: „André hat sich schon immer um Freunde, Kollegen und Mannschaftskameraden gekümmert. Innerhalb und außerhalb der Halle.“ Darauf dürfen Andrés Gäste ab 20 Uhr gerne mit ihm gemeinsam anstoßen.

Danke für Dein Engagement, André!

12.02.2021 Allgemein Gianluca Walther

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