Es ist kaum mehr als einen Monat her, da trennte sich der 1. FC Köln vom TTC indeland Jülich mit einem 5:5-Unentschieden und bei den Kölnern überwog das Gefühl, einen Sieg verpasst zu haben. Am Samstag teilte sich der FC erneut an heimischen Tischen die Punkte. Diesmal aber waren die Geißböcke mit der Punkteteilung zufrieden. Das 5:5 im Topspiel gegen den TV Hilpoltstein fühlte sich für den bisherigen Tabellenführer der 2. Bundesliga wie ein gewonnener Punkt an.
„Wir können mit dem Ergebnis gut leben“, sagte Teamchef Gianluca Walther, der gegen die Mittelfranken auch selbst zum Schläger griff. „Wir haben gegen einen starken Gegner gut dagegengehalten. Wir hatten zwar auch eine realistische Chance, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen“, sagte Walther. „Aber Hilpoltstein war dem Sieg sicherlich näher.“ Von vier Fünf-Satz-Spielen gingen immerhin drei an die Gastgeber. Es waren – nach einem zwischenzeitlichen 2:2-Unentschieden – alle Siege in der Schlussphase der Partie.
Beide Eingangsdoppel endeten zunächst mit Drei-Satz-Siegen. Während sich Florian Cnudde/Tobias Hippler überraschend glatt gegen Fedotov/Flemming durchsetzten, gingen Andre Bertelsmeier/Lleyton Ullmann gegen Perez/Danzer als Verlierer vom Tisch. Den ersten Big Point der Partie holten sich die Gäste: Während Bertelsmeier seine herausragende Form der jüngsten EM auch gegen Fedotov zeigte (3:0 Sätze), musste sich Hippler nach wechselhaftem Spielverlauf 9:11 im Entscheidungssatz gegen Flemming geschlagen geben. Doch Köln holte seinerseits einen wichtigen Punktgewinn am unteren Paarkreuz: Der belgische Neuzugang Cnudde besiegte den formstarken Danzer ebenfalls in einem Spiel über die volle Distanz, während Walther nicht ganz unerwartet dem spanischen EM-Achtelfinalisten Juan Perez zum Sieg gratulieren musste (0:3). Ausgeglichen ging es in die zweite Einzelrunde – 3:3.
Auch in der blieb die Partie ohne klare Vorteile für eine Seite. Doch während die Bayern vergleichsweise glatte Siege holten, standen die Partien, die zugunsten des FC ausgingen, lange auf der Kippe. Etwa das Einzel von Bertelsmeier im Generationen-Duell mit Hilpoltstein-Legende Flemming, der zweimal einen Satzrückstand ausglich – sich dem Kölner aber letztlich im fünften Durchgang geschlagen geben musste. Es war der 4:4-Ausgleich, weil Hippler zuvor auch gegen Fedotov verlor (0:3) – und erstmals in dieser Saison im Einzel sieglos blieb.
„Wir sind in die beiden letzten Einzel des Abends dann doch mit ziemlichem Druck gegangen“, sagte Gianluca Walther. Mit dem ging aber vor allem Florian Cnudde glänzend um. „Das war sicherlich Flos bestes Spiel, seit er im Sommer zu uns gekommen ist“, erklärte Walther über den 3:2-Erfolg seines Teamkollegen gegen Perez. Der Spanier, eine der großen Entdeckungen der bisherigen Saison, musste sich erstmals überhaupt in dieser Saison geschlagen geben. „Das war ein Riesenspiel“, lobte Walther den Belgier. Walther selbst konnte keinen weiteren Überraschungserfolg nachlegen. Gegen den langjährigen Jugend-Nationalspieler Danzer, der bislang ebenfalls zu den erfolgreichsten Akteuren der Liga an seiner Position zählt, blieb der Kölner trotz engem Spielverlauf ohne Satzgewinn.
Aufgrund des Unentschiedens musste der FC seine Spitzenposition in der Tabelle vorläufig räumen. Der 1. FC Saarbrücken-TT II, bei dem Köln am vergangenen Wochenende ersatzgeschwächt seine erste Saisonniederlage kassierte (3:6), zog mit nunmehr 9:3 Punkten vorbei. Die Geißböcke stehen bei 8:4 Zählern. In den restlichen drei Hinrunden-Spielen möchten sich die Kölner nun schadlos halten. Das ist durchaus möglich: Mit Aufsteiger TTC Lampertheim, dem 1. FSV Mainz 05 sowie dem TTC SR Hohenstein-Ernstthal warten noch drei Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Den Anfang macht schon am nächsten Sonntag das Heimspiel gegen die Hessen aus Lampertheim. Anschlag ist um 14 Uhr in der Turnhalle an der Biggestraße.
Come on, FC!
Foto: Margret Nündel
Die einzelnen Ergebnisse im Überblick:
Cnudde/Hippler – Fedotov/Flemming 3:0 (11:4, 11:5, 11:9)
Bertelsmeier/Ullmann – Perez/Danzer 0:3 (8:11, 9:11, 4:11)
Hippler – Flemming 2:3 (9:11, 11:5, 4:11, 11:1, 9:11)
Bertelsmeier – Fedotov 3:0 (11:5, 11:7, 11:5)
Cnudde – Danzer 3:2 (8:11, 11:8, 6:11, 11:9, 11:4)
Walther – Perez 0:3 (7:11, 1:11, 4:11)
Hippler – Fedotov 0:3 (5:11, 9:11, 13:15)
Bertelsmeier – Flemming 3:2 (11:4, 10:12, 11:9, 11:13, 11:4)
Cnudde – Perez 3:2 (13:11, 6:11, 0:11, 11:9, 11:6)
Walther – Danzer 0:3 (5:11, 9:11, 10:12)
Spiele 5:5, Sätze 17:21, Bälle 336:344