Am 03.01.2016 beginnt die mit dem Neujahrspokal die Rückrunde. Zum Abschluss der Hinrunde lud die Redaktion der FC-Homepage den sportlichen Leiter Andreas Nau und Sportwart Christian Pfeifer zu einem Interview über das sportliche Geschehen der Hinrunde ein.


4x Platz 1, 3x Platz 3, 1x Platz 7, 1x Platz 10 und 1x Platz 11. Besser geht es nicht, da kann man mit zufrieden sein, oder?

Andy: Natürlich ist das eine tolle Zwischenbilanz, viele Teams haben realistische Chancen aufzusteigen, aber ob es nicht besser geht, das möchte ich nicht beurteilen. Im Endeffekt sind wir alle Sportler und wollen immer „noch ein Bisschen erfolgreicher“ werden, oder? Das gilt für die Aufstiegskandidaten genauso wie für Teams, die sich derzeit in den unteren Tabellenregionen befinden.
Die 5. in der Landesliga und die 8. in der 1. Kreisklasse waren ja tatsächlich im Vorfeld die Mannschaften, bei denen man vermutete, dass sie es etwas schwerer haben würden. Letztendlich hat sich das mit dem momentan 10. und 11. Plätzen bewahrheitet. Ich bin jedoch überzeugt, dass beide Teams weiter versuchen werden, so oft es geht ihr Maximum abzurufen. Ich glaube, dass beide Teams mehr Potential haben und noch besser spielen können. Außerdem wird es zur Rückrunde gerade hier ein paar Umstellungen geben. Dennoch wird der Klassenerhalt weiterhin eine schwierige Aufgabe bleiben.


Die 1. Herren ist ungeschlagen. Fast schon souverän konnte vor allem der große Konkurrent Brackwede mit 6:1 geschlagen werden. Jetzt gibt es eher mehrere kleinere Konkurrenten. Ist der Aufstieg überhaupt noch in Gefahr?

Chris: Sicher ist natürlich zu dem jetzigen Zeitpunkt nie etwas. Nachlassen ist erstmal nicht angesagt. In Bezug auf Brackwede kann ich nur sagen, dass unsere 1.Herren die Bielefelder vielleicht demoralisiert hat, wenn man sich deren Ergebnisse nach dem Spiel gegen uns anguckt. Das Brackweder Team ist sicherlich großen Erwartungen nach Köln gekommen und hat sich erhofft um den Aufstieg mit zu kämpfen. Nach der 1:6 Niederlage lief dann aber auch nicht mehr alles rund. Dafür haben sich Siek und Hamm relativ weit oben positioniert. Es gibt also noch ein paar Konkurrenten. Gerade im Spielsystem bis zum 6ten Punkt ist immer viel möglich. Sollten unsere Jungs weiter die Leistung abrufen, die Sie bisher abgerufen haben, dann ist man die stärkste Mannschaft der Liga. Sollte also nichts Unvorhergesehenes passieren (Verletzung oder ähnliches) sind die Chancen auf den Aufstieg sehr gut.

Andy: Der Vorteil in dieser Saison ist sicherlich, dass im Doppel viele Punkte geholt werden (Anm: trotz drei Linkshändern). Dies war in der letzten Saison noch ein Knackpunkt, da die Spieler wussten, einen 0:2 Rückstand kann man nur noch schwer in einen Sieg umwandeln. In dieser Saison ist man meistens mit 2:0 gestartet, was mental ein riesiger Vorteil ist. Nicht zu unterschätzen ist auch der Anteil des neuen Trainers Dirk Huber, der seinen Teil zur Stabilisierung des Teams beiträgt. Ich denke, die Spieler haben einen guten Draht zu ihm und das macht sich am Ende in den Leistungen bemerkbar. Wir freuen uns auch, dass Robin Malessa sich so gut in das Team eingefügt hat. Die Leistungsfähigkeit von Lennart, Tombo und Gianluca kennen wir ja schon seit mehreren Jahren, aber auch die Jungs müssen jedes Mal aufs Neue ihr Können abrufen. Das gelingt ihnen in dieser Saison allerdings hervorragend.
 

Die 2. Herren konnte bekanntlich gegen Ligafavorit Champions Düsseldorf gewinnen. Kam das für euch überraschend oder habt ihr damit gerechnet?

Chris: Ich glaube, gerechnet hat damit wahrscheinlich keiner. Man muss schon zugeben, dass Champions Düsseldorf vom Papier her normalerweise klar die bessere Mannschaft hat. Dennoch kam an diesem Abend alles zusammen, vor allem die 4:0 Doppel war eine hervorragende Leistung. Normalerweise verliert Chtchetinine (Anm.: Die Nummer 1 von Champions Düsseldorf) keine zwei Doppel in einem Spiel. Aber, ähnlich wie im Pokal, kann in so einem wichtigen Spiel eben alles passieren. Bei diesem Endspiel waren unsere Jungs fokussierter, haben alles aus sich herausgeholt und dann auch verdient das Spiel mit 9:7 gewonnen. In der Rückrunde wird es natürlich erneut sehr schwer werden.

Direkt die Anschlussfrage: Kann die 2. Herren es in der Rückrunde nochmal schaffen Champions Düsseldorf einen Punkt abzuluchsen?

Andy: Ich denke, die Mannschaft muss mit der Einstellung in dieses Spiel gehen, alles versuchen zu wollen, solange das Spiel läuft. Klar sind Champions Düsseldorf durch ihren Neuzugang jetzt noch favorisierter, als sie es vorher schon waren. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht und aus dem Hinspiel ihre Lehren gezogen. Aber, jeder Punkt muss erst einmal gespielt sein. Die Ausgangslage hat sich im Prinzip wieder zurück zur Situation vor dem Hinspiel geändert: Damals dachten viele, der FC hätte keine Chance und jetzt ist es wieder so. Der Druck, gewinnen zu müssen, liegt mit Sicherheit beim Gegner.


Die 3. Herren ist eine sehr ausgeglichene Mannschaft. Nach der Hinrunde auf Platz 3 und der Tabellenführer konnte mit 9:0 geschlagen werden. Ist in der Liga auch noch ein Aufstieg möglich?

Andy: Früher wurde immer gesagt, dass am Ende die Mannschaft aufsteigt, die immer mit ihren Top 6 antritt. Das könnte auch der Schlüssel für die „Dritte“ sein. Das Potential haben sie allemal. Wenn man sieht, dass Marc (Hecht) in seinem ersten Jahr in der Verbandsliga gleich im oberen Paarkreuz positiv gespielt hat, kann man hoffnungsvoll in die Rückrunde gehen. Alle anderen Mannschaftsmitglieder sind ja in ihren Paarkreuzen bewährte und sehr gute Spieler. Es wird also viel davon abhängen, wie oft die besten sechs auch an den Tisch gebracht werden können. So ist das eben manchmal in den Spielklassen, wo man im Endeffekt auch zum Spaß spielt.

Chris: Es kommt nicht überraschend, dass die 3. Herren so weit vorne mit dabei ist. Sie waren auch im letzten Jahr in der Landesliga die klar dominierende Mannschaft und haben dort schon gezeigt, dass sie eine Liga höher gut aufgehoben sind. Ich würde Andy zustimmen, es wird darauf ankommen in den wichtigen Spielen gegen die direkten Konkurrenten einigermaßen komplett zu spielen. Dann haben sie eine Chance am Ende vorne mit dabei zu sein.


Kommen wir nun zur 4. Herren. Dort spielt ihr ja beide selber. Momentan habt ihr 5 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Besteht die Gefahr, dass man in der Rückrunde ein bisschen zu entspannt an die Sache ran geht?

Andy: Wenn man Erster ist und keinen Punkt abgegeben hat, dann wollen alle auch versuchen den Aufstieg perfekt zu machen. Gerade dadurch fällt die Spannung nicht ab. Alle sind weiter heiß und wir hoffen natürlich, dass es am Ende irgendwie klappt. Dass das noch ein harter Weg wird und kein Selbstläufer, ist trotzdem klar.

Chris:  Innerhalb der Mannschaft wird kein Spannungsverlust auftauchen. Wir haben in der Hinserie davon gelebt, dass wir uns von vornherein keinen großen Druck gemacht haben und fokussiert waren. Allerdings hatten wir schon im Hinterkopf, dass wir vorne mit dabei sein können. Dass es jetzt so gut gelaufen ist, damit hätten wir jedoch nicht gerechnet. Die Gegner werden nun doppelt motiviert sein, uns in der Rückrunde die ersten Minuspunkte zuzuführen. Alle Gegner spielen in der Rückrunde mit einer Underdog-Haltung gegen uns und haben nichts zu verlieren. Von daher hoffen wir so lange wie möglich, verlustpunktfrei zu bleiben und am Ende ganz vorne zu sein.


Die 5. Herren spielt gegen den Abstieg und man hofft natürlich, dass die Klasse gehalten wird. Mir ist vor allem die Bilanz von Benjamin Raquepo aufgefallen. Kam es überraschend für euch, dass er so gut im oberen Paarkreuz spielt?

Andy: Vor der Saison waren wir im Prinzip auf der Suche nach einem Spieler genau für dieses Paarkreuz. Da stand ein großes Fragezeichen und eine Sorge von uns war, dass es keine adäquate Besetzung für das obere Paarkreuz geben würde. Thorsten (Kuster) haben wir natürlich zugetraut, die Mannschaft zu führen, aber ein zweiter Sicherheitsfaktor fürs obere Paarkreuz war nicht in Sicht. Benni hatte bisher Bezirksliga vorne gespielt. Vor der Saison wurde er gefragt, ob er lieber an Position 2 oder an Position 3 spielen möchte. Er selber hat sich für die Position 2 entschieden. In den letzten Wochen hat er gut trainiert und schlägt mehr Bälle als jeder andere hier im Verein. Das hat sich absolut bezahlt gemacht und es wäre sehr erfreulich, wenn er weiter seinen Weg geht.

Chris: Wir haben es nicht erwartet und nicht damit gerechnet, dass er so gut spielt, aber wir haben ihm das schon zugetraut. Er hat in der Saison davor schon gezeigt, dass er auch gegen bessere Spieler sein Spiel durchbringen kann. Ich hoffe natürlich, dass es in der Rückrunde für ihn so gut weiter läuft.

 Andy: Die 5.Herren wird in der Rückrunde durch Ha I Nguyen verstärkt. Dadurch versprechen wir uns nochmal eine Qualitätssteigerung. Der andere Knackpunkt waren die Doppel, in welchen wohl nicht die richtigen Kombinationen gefunden wurden. Wenn man immer mit 1:2 oder sogar 0:3 startet, fällt es schwer, noch an den Sieg zu glauben. Vielleicht klappt das in der Rückrunde besser.


Die 6.Herren ist ja eine gute Mischung aus jung und alt. Was traut ihr ihnen noch zu?

Andy: Bei der 6. ist es ähnlich, wie in der 3.: Sie schnuppern an den oberen Plätzen und aus dieser Lauerstellung können sie versuchen, einfach weiter Druck auf die Mannschaften, die vor ihnen liegen auszuüben. Hier haben alle gut gespielt, auch die Jugendlichen konnten zu den Erfolgen beitragen, aber insbesondere das vordere Paarkreuz mit Erwin und Thomas ist natürlich in der Bezirksklasse schon aufstiegserprobt; die wissen selber am besten, wie man so etwas macht.

Chris:  Ich glaube, dass für diese Mannschaft in der Rückrunde noch alles möglich ist.

Andy: Diese Mannschaft wird in der Rückrunde etwas durcheinandergewürfelt. Wir glauben, dass wir eine gute Lösung gefunden haben und hoffen dass sich diese auch umsetzen lässt.

Chris: Der Schlüssel für die 6.Herren wird sein, dass sie gegen die Mannschaft, die sie hinter sich lassen wollen, möglichst wenig Punkte liegen lassen. Vor allem im direkten Duell gegen Sürth sollte man eine möglichst gute Truppe an den Start bringen.


Die 7. Herren hat im letzten Jahr den Aufstieg verpasst. Nun sind sie wieder Tabellenerster. Ist dies einer der wichtigen Aufstiege für den Verein in dieser Saison?

Andy: Es ist natürlich immer schön, wenn eine gewisse Durchlässigkeit dadurch erreicht wird, dass keine großen Abstände zwischen den Mannschaften bestehen. Genauso wie wir uns wünschen würden, dass die 2., 3. und vielleicht auch die 6. Herren aufsteigen, ist auch der Aufstieg der 7. interessant. Eigentlich geht es in der Rückrunde bei jeder Mannschaft noch um etwas: Aufstieg oder Abstieg. Auch eine spannende Situation für den Verein. Bei der „siebten“ ist meine Prognose, dass die ersten fünf Spiele entscheidend sind, dann wissen wir, ob der Aufstieg möglich ist.


Die 8. Herren kam erst gegen Ende der Hinrunde in Schwung und konnte 4 Punkte in den letzten 5 Spielen sammeln. Die Doppelbilanz lautet 10:26, die Einzelbilanz der Mannschaft hingegen war ausgeglichen. Glaubt ihr, dass die Achte mit besseren Doppeln nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird?

Andy: Die Einzelbilanzen deuten zunächst einmal darauf hin, dass jeder in einem Paarkreuz spielt, wo er weder unter- noch überfordert ist. Dies spiegelt der Tabellenstand leider nicht wieder, denn man müsste ausgeglichen im Mittelfeld liegen. Da liegt die Vermutung nah, dass in einigen Spielen einfach nichts zusammen lief. Ich hoffe, dass die Jungs sich zusammensetzen und versuchen an ihrer Taktik zu feilen. Mit Can Walcher, der aus der 7. Herren als Verstärkung zur Mannschaft stößt und Nachwuchsspieler Andrei Sahakiants, der bislang erfolgreich im unteren Paarkreuz getestet wurde kommen hierfür zwei Optionen hinzu, die man flexibel nutzen kann. Ob man von Andrei jedoch direkt Siege erwarten kann, sei mal dahin gestellt. Von Vorteil könnte sein, dass andere Spieler ein Paarkreuz nach unten rutschen.

Chris: Die 8. Herren hat in der Rückrunde noch alle Möglichkeiten. Der Tabellenplatz passt nicht zu dem, was die Mannschaft eigentlich leisten kann. Die Tabellensituation zeigt, dass viele Mannschaften in den Abstiegskampf involviert sind. Man ist also bei weitem noch nicht abgeschlagen. Wenn die Mannschaft durch die Umstellungen und die erfolgreichen letzten Spiele der Hinserie nochmal ein wenig Schwung bekommt, dann könnte die Rückserie ein gutes Stück erfolgreicher laufen, als der Tabellenplatz aktuell vermuten lässt.


Die 9. Herren ist letztes Jahr souverän aufgestiegen und dieses Jahr wieder oben mit dabei.

Andy: Die 9. Herren spielt eine gute Saison und wurde durch Dietmar Lindenberger verstärkt. Sie wollen natürlich auch so lange wie möglich an den vorderen Plätzen dran bleiben. Auch da können wir uns überhaupt nicht beschweren.


Die 10. Herren ist ja die ambitionierte Hobbytruppe. Ist es für euch da vielleicht eher wichtig, dass der Spaß im Vordergrund steht und nicht der Tabellenplatz?

Andy: Die Jungs selber sind heiß und wollen gewinnen. Die Spieler stehen zweimal die Woche in der Halle, um zu trainieren, haben aber vor allem Spaß an der Sache. Sie haben zudem sehr davon profitiert, dass sie mit Philipp Pirlet einen guten Jugendlichen für das obere Paarkreuz dazu gewonnen haben.

Chris: Klar steht bei dieser Mannschaft die Platzierung aus Vereinssicht vielleicht nicht ganz im Vordergrund. Dennoch sind wir hoch erfreut darüber, dass die Mannschaft so gut funktioniert und sich außerhalb der Hobbyklasse etablieren konnte. Anfangs war es eher ein Versuch, die Spieler aus der Hobbytruppe, welche sportlich noch etwas ehrgeiziger sind, mit Jugendlichen zusammen zu bringen und eine Symbiose zu schaffen. Da sind wir im Moment auf einem ganz guten Weg. Vielleicht ist das noch ein wenig wichtiger als der sportliche Erfolg, dass dieser Versuch zu klappen scheint.


Nun zur Hobbytruppe. Ich habe das Gefühl, die wollen selber immer Tabellenerster werden.

Andy:  In den letzten beiden Jahren waren sie immer oben mit dabei und nun sind sie im Moment wieder Erster. Es ist sehr knapp in der Klasse, drei bis vier Mannschaften sind recht eng beisammen. Aber ich mache mir keine Sorgen um die Jungs. Die sind immer top motiviert.
 
 
28.12.2015 Allgemein André Reinhardt
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