„Die Aufschläge sind mein Kapital“
 
Ein Interview mit FC-Präsident Werner Spinner über Tischtennis


 
++ Unsere Turnhalle gehört zu Ihrer ehemaligen Schule, dem Apostelgymnasium. Welche Erinnerungen haben sie an Ihre Zeit dort?
 
## Ich bin nie sitzengeblieben, aber die Erinnerungen sind nicht nur sonnig. Sagen wir, ich habe mich durch meine Schulzeit hindurchgearbeitet. Und nächstes Jahr feiern meine alten Mitschüler und ich – das APG war damals ein reines Jungsgymnasium – unser 50-jähriges Abitur.
 

++ Was waren im Sportunterricht Ihre Stärken und Schwächen?
 
## Geräteturnen war nichts für mich, der Felchumschwung am Reck tat immer weh. Gut war ich im Basket- und Fußball. Wo heute die Sporthalle steht, lag früher der Aschenplatz, auf dem wir gespielt haben. Wir hatten Spiele gegen andere Klassen, gegen andere Schulen, das hat richtig Spaß gemacht.
 

++ Wie sah es mit den Bundesjugendspielen aus?
 
## Ehrenurkunden waren nicht drin, dafür war ich im Sprint und Weitsprung nicht stark genug. Bei 4,50 Metern war für mich Schluss.
 

++ Wann sind Sie das erste Mal mit Tischtennis in Berührung gekommen?
 
## Das war in meiner Pfarre Sankt Albertus Magnus in Lindenthal. Früher hat man sich nicht vor dem PC versammelt, sondern an solchen Orten. Dort standen unter anderem zwei Tischtennisplatten, da war ich praktisch jedes Wochenende. Seitdem habe ich in jeder Wohnung immer eine Tischtennsiplatte gehabt und gern dran gespielt.
 

++ Auch gut?
 
## (lacht) Mein Rückhandschmetterball ist nicht so gut, wie ich ihn gern hätte. Der Vorhandtopspin ist besser, und meine unterschnittenen Aufschläge sind mein Kapital.
 

++ Was ist das Faszinierende am Tischtennis?
 
## Der Sport ist unglaublich schnell, erst recht auf dem hohen Niveau unserer 1. Mannschaft. Schön finde ich auch, dass man Tischtennis fast überall spielen kann. So eine Platte ist ja schnell aufgestellt.
 

++ Welche Rolle spielt die TT-Abteilung im Geflecht des großen Vereins 1. FC Köln?
 
## Sie ist natürlich nicht mit dem Fußball zu vergleichen. Aber jeder, der am FC interessiert ist, hat durch Tischtennis und Handball die Möglichkeit, sich auch mal etwas anderes anzusehen. Ich würde mir wünschen, dass zu den Heimspielen im APG irgendwann ein paar mehr Leute kommen.
 

++ Fußball wie Tischtennis basiert stark auf Ehrenamtlern. Was ist das Ehrenhafte am Ehrenamt?
 
## Dass man sich ohne Vergütung für eine bestimmte Sache einsetzt. Ohne Ehrenamtler wäre unsere Gesellschaft ganz arm dran.
 

++ Das ehrenamtliche Engagement lässt nach, liest man häufig. Was kann man dagegen tun?
 
## Die Welt ist unruhiger und schneller geworden. Die Menschen haben viel um die Ohren und vielleicht keine Zeit mehr fürs Ehrenamt. Wir müssen versuchen, Ehrenämter attraktiver zu machen, den Bereitwilligen den Einstieg und die Arbeit zu erleichtern und ihnen die entsprechende Wertschätzung entgegenzubringen.
 

++ Als Pressewart bin ich selbst Ehrenamtler, aber unser beider Zeitaufwand unterscheidet sich vermutlich deutlich.
 
## (lacht) Ich mache das nun seit vier Jahren, das ist durchaus anstrengend. Natürlich habe ich auch noch ein paar andere Dinge jenseits vom Fußball zu erledigen, ganz zu schweigen von der Familie. Aber ich mache es mit Spaß und fühle mich zugleich dazu verpflichtet. Schließlich wurde ich gewählt auf diesen Posten.
 

++ Zum Ehrenamt passt der Hobbyspieler: Wann haben Sie zuletzt einen Schläger in der Hand gehabt?
 
## Vor zwei Wochen zuhause. Da habe ich gegen meinen Sohn gespielt und 2:3 verloren.

 
(B.I.)
 
11.12.2016 Allgemein Bernd Imgrund