Ihr Engagement ist ein wertvoller Teil des FC. Sie geben unserer Abteilung eine Identität und beschenken die FC-Familie mit dem Kostbarsten, was sie haben – ihrer Zeit, ihrem Herzen und ihrer tatkräftigen Unterstützung. Dennoch bleiben sie oft unsichtbar. Das wollen wir ändern. Wir wollen unsere Ehrenamtlichen ins Rampenlicht holen, damit sie die Wertschätzung erfahren können, die sie verdienen.

Im Monat April stellen wir ein Vereinsmitglied vor, welches bereits zweimal den Weg zum 1. FC Köln gefunden hat. Es handelt sich um Lothar Willberg. Er begann seine sportliche Laufbahn in einem Turn- und Judoverein. Nachdem er sich im Judo bis zum grünen Gürtel vorarbeitete, entschied er sich auf Grund der geringeren Verletzungsgefahr fürs Tischtennis. Seine Jugendzeit verbrachte er beim DJK Erwitte und kämpfte sich dort als Jugendlicher in die Herrenmannschaften vor. Zweimal gelang es ihm Stadtmeister der Stadt Erwitte zu werden.

„Sonntag um 10 Uhr Meisterschaftsspiele?“

lothar-mit-perueckeDurch den Zivildienst kam Lothar 1982 nach Köln und bekam anschließend von einem Freund ein 1-Zimmer Appartement mit 25 qm für heutzutage unvorstellbare 190 Mark im Monat. Durch die Leidenschaft zum Tischtennis angetrieben, rief er bei der Stadt Köln an und fragte, in welchem Verein man gut Tischtennis spielen kann. Empfohlen wurde ihm der Tischtennisverein des 1.FC Köln, mit dem damaligen Abteilungsleiter Helmut Vollbach. Lothar erinnert sich mit einem Schmunzeln zurück: „Ich habe direkt in einer Herrenmannschaft gespielt, aber ich habe schnell gemerkt, dass das Training disziplinierter war, als bei meinem Heimatverein DJK Erwitte. Zudem spielte ich bei den Meisterschaftsspiele um 10 Uhr sonntags morgens mit, weshalb ich nach einiger Zeit entschied eine Pause einzulegen.“ In seinem neuen Wohnort Köln, wollte Lothar in diesem Alter nämlich Samstagsabends das Nachtleben entdecken, welches die Meisterschaftsspiele um diese Uhrzeit mehr zu einer Qual als zu einer Freude machten.

Ein glücklicher Zufall

Einige Jahre verstrichen, als Lothar am Spielfeldrand Harry Melchers kennen lernte. Ihre beiden Söhne spielten gemeinsam Fußball bei Borussia Hohenlind. Harrys Sohn Jonathan wechselte vom Fußball zum Tischtennis und so brach der Kontakt kurzzeitig ab. Im Jahr 2011 ging Lothar in den Berrenrather Hof und hörte direkt seinen Namen als er zur Tür rein kam. „Ich habe das erst einmal ignoriert“, erzählt er. Einige Minuten später standen dann Harry Melchers zusammen mit Achim Weich und Thomas Greifenberg vor ihm und erzählten ihm, dass Sie eine Hobbygruppe beim 1.FC Köln Tischtennis gegründet haben. So kam Lothar mit der Hobbytruppe ins Gespräch und erzählt Ihnen von seiner eigenen Tischtenniserfahrung. „Hört sich doch Prima an alles“, sagte er und so fand er sich erneut in der Tischtennishalle beim 1.FC Köln wieder. Lothar wurde festes Mitglied der Hobbymannschaft und feierte schnell seinen größten Erfolg: Er war am Ende der Saison 2012/13 mit einer Bilanz von 29:2 der beste Spieler der Liga. Sein Freund und Mitspieler Harry Melchers sagt über ihn: „Lothar hat so ein Pokerface und eine Coolness an der Platte, da fehlt nur noch die Blues Brothers Brille.“

Der Herr der Hallen

lothar-am-tisch2Seine erste ehrenamtliche Tätigkeit begann Lothar, als sein Mannschaftskollege Achim Weich Abteilungsleiter wurde und dieser ihn zum Stadt Köln Beauftragten und Hallenwart ernannte. Alles Organisatorische, was mit Hallen, Schlüsseln oder Hausmeisterpersonal zu tun hat, läuft von nun an über seinen Schreibtisch. „Ich habe alle Hausmeister unserer Spielhallen auf meinem Telefon und mit dem ein oder anderen auch schon ein Bier getrunken“, erzählt Lothar. Achim erkannte seine organisatorische Stärke und übergab ihm auch die Verwaltung der FC-Dauerkarten. „Auf Lothar ist immer Verlass, auch wenn er als Westfale manchmal etwas zurückhaltender als der Rheinländer rüber kommt. Er redet nicht, sondern er machte es einfach“, so Harry Melchers über ihn. Seine Aufgaben beim FC brachten ihm den Spitznamen Herr der Hallen (und später Herr der Schlüssel sowie der Herr der Karten) ein. Aus diesem Grund signiert er jede E-Mail mit seinen Spitznamen, wie ein kaiserliches Dekret.

Über den die Tischtennis-Abteilung des FC sagt Lothar „Der Verein hat so ein stimmiges Gesamtbild, egal ob im Training oder neben der Platte“ und so trifft er sich regelmäßig mit verschiedenen Mitspielern und Vereinsmitgliedern in seinem Garten, in welchem auch eine ausrangierte Tischtennisplatte steht. „Auf dieser wurden schon einige Turniere gespielt“.

Wir hoffen, dass deine E-Mail Signatur noch durch den ein oder anderen Spitznamen erweitert wird und sagen in diesem Zuge:

Danke für dein Engagement, Lothar!

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