Auf den ersten Sieg des Jahres folgt das wohl schwierigste Spiel der gesamten Saison. Für das Zweitliga-Team des 1. FC Köln geht es am Sonntag zum TV Hilpoltstein. Das Gastspiel bei den Mittelfranken ist aus mehreren Gründen eine Herausforderung. Das Zweitliga-Urgestein ist nicht nur eine der besten Mannschaften im Bundesliga-Unterhaus, was „Hip“ jüngst mit dem Gewinn der Wintermeisterschaft unterstrich. Besonders gefährlich ist die Mannschaft um Gallionsfigur Alexander Flemming zudem vor heimischem Publikum. In ihren bisherigen vier Heimspielen der laufenden Saison sind die Hilpoltsteiner noch ungeschlagen (drei Siege, ein Unentschieden).
Kölns Topmann Andre Bertelsmeier betont denn auch, wie schwierig die Aufgabe am Wochenende wird. „Die Hilpoltsteiner sind alle richtig gut in Form und werden in eigener Halle von den Zuschauern getragen“, sagt der 18-Jährige, der in der Rückrunde noch ungeschlagen ist. „Aber wir werden alles reinwerfen, um ihnen die erste Heimniederlage beizubringen.“
Für Optimismus im Kölner Lager sorgt, dass die Geißböcke rechtzeitig zum Top-Duell mit Hilpoltstein eine ansteigende Formkurve haben. Nach einer schwierigen Phase vor und nach dem Jahreswechsel, in die auch eine Niederlage im ersten Rückrunden-Spiel gegen den Passau fiel, zeigten die Kölner am vergangenen Wochenende eine starke Vorstellung beim ebenfalls heimstarken Aufsteiger TTC Lampertheim (6:1). „Wir haben in Lampertheim mal wieder gezeigt, was wir können“, sagt Bertelsmeier. Nun hoffen er und seine Teamkollegen auf einen Zwischensprint in Richtung Saisonende. Denn ihr ursprüngliches Saisonziel, eine Platzierung unter den ersten Drei und damit das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte, haben die Kölner noch längst nicht aufgegeben. Und es erscheint nach wie vor nichtunrealistisch: Der Effzeh liegt mit 12:10 Punkten weiterhin nur vier Minuspunkte hinter dem aktuellen Spitzenreiter TTC indeland Jülich (16:6) – und könnte am Wochenende mit Hilpoltstein auch einem weiteren direkten Gegenspieler eine Niederlage beibringen.
Auf dem Weg zurück in die Top drei der Tabelle hat das Gastspiel Hilpoltstein dementsprechend entscheidende Bedeutung. „Hip“ gilt als der heißteste Anwärter auf die Meisterschaft, der sogar den Sprung in die TTBL nicht ausschließt. Als Wintermeister verpflichteten die Mittelfranken zur Rückrunde auch noch einen neuen Spitzenspieler. Der junge Taiwaner Li Yan Jun soll zwar nicht regelmäßig zum Einsatz kommen, doch aber in vereinzelten Partien. Er würde dann mit den jungen Internationen Petr Fedotov (Russland) und Juan Perez (Spanien), der bei der EM im Herbst genauso überraschend wie Andre Bertelsmeier das Achtelfinale erreichte, sowie dem Hilpoltsteiner Urgestein Flemming den Kader des TV bilden. An Position fünf ist mit Matthias Danzer außerdem ein starker junger Spieler aus der Region gemeldet. Zwar gilt Perez wohl als der Hilpoltsteiner Akteur mit dem größten Potenzial, den größten Respekt aber haben die Kölner vor Alexander Flemming: Seit 2009 spielt der mittlerweile 37-Jährige für die Mittelfranken in der 2. Bundesliga. „Er ist in Heimspielen gefühlt immer noch mal drei Klassen besser“, sagt der Kölner Spitzenmann Bertelsmeier. Ein Vorteil für die Kölner könnte derweil sein, dass Flemming erst vor wenigen Tagen vom Traditional Table Tennis World Cup aus Macau zurückkehrte, wo der Clickball-Spezialist die drei Titel holte. Auf mögliche Schwächen der Hilpoltsteiner aber wollen sich die Geißböcke nicht verlassen. Vielmehr wollen sie den Weg zurück zu alter Stärke weiter gehen, den sie jüngst wieder eingeschlagen haben.
Come on, FC!
Die Kader im Überblick:
TV 1879 Hilpoltstein:
1 Li Yan Jun (TTR: 2424)
2 Petr Fedotov (2401)
3 Juan Perez (2386)
4 Alexander Flemming (2371)
5 Matthias Danzer (2330)
1. FC Köln:
1 Andre Bertelsmeier (2486)
2 Tobias Hippler (2404)
3 Florian Cnudde (2333)
4 Gianluca Walther (2322)
5 Lleyton Ullmann (2234)