Drei Wochen pausierte der Spielbetrieb in der 2. Bundesliga für den 1. FC Köln. Nun geht für die Geißböcke die Hinrunde mit einer Auswärtsfahrt nach Sachsen zu Ende: Sie gastieren am Sonntag beim TTC Sachsenring Hohenstein-Ernstthal. Beim Tabellenschlusslicht peilen die Kölner einen Erfolg an, nachdem sie ihr letztes Ligaspiel gegen starke Mainzer verloren hatten [zum Spielbericht]. „Wir hoffen auf einen Auswärtssieg, um mit einem positiven Gefühl in die Winterpause zu gehen“, sagt Kölns Spitzenspieler Tobias Hippler. Doch die vermeintlich machbare Aufgabe hat ihre Tücken.

Das liegt zum einen an der Kölner Aufstellung. Der FC reist ohne seinen bislang erfolgreichsten Spieler gen Osten: Andre Bertelsmeier wird in Hohenstein-Ernstthal fehlen. Dass der 18-Jährige nach intensiven Monaten mit extrem vielen Wettkämpfen und den abschließenden Jugend-Weltmeisterschaften in Helsingborg, bei denen er in Einzel, Doppel und Mixed jeweils das Viertelfinale erreichte, im letzten Hinrunden-Spiel aussetzen würde, steht bereits länger fest. „Wir müssen Andres enormen Belastung seit Sommer Rechnung tragen. Deshalb war von vornherein klar, dass er in der Hinrunde nicht alle Partien bestreiten wird“, sagt Abteilungsleiter und Teamchef Gianluca Walther, der am Wochenende erneut an Position vier aufschlagen wird. Mit derzeit 11:1 Siegen am Spitzenpaarkreuz der Regionalliga für die FC-Reserve hat der 30-Jährige seine gute Form zuletzt regelmäßig unter Beweis gestellt. Das Fehlen von Bertelsmeier wiegt dennoch schwer.

Denn Köln erwartet die Gastgeber mit ihrem starken Spitzenmann Li Hsin-Yang. Der Taiwaner gehört zu den besten Akteuren der Liga, derzeit steht er bei 7:3 Siegen. Er kommt allerdings nicht in allen Partien zum Einsatz, weil er nicht dauerhaft in Deutschland sein kann. Gegen den FC wird Li allerdings voraussichtlich mitwirken, denn er kam auch bei den jüngsten Partien in Berlin (4:6) und gegen Mainz (3:6) zum Einsatz. „Mit ihm hat Hohenstein einen sehr starken Spitzenspieler“, sagt FC-Akteur Hippler, auf den am Spitzenpaarkreuz das Topduell mit dem Taiwaner wartet.

Überhaupt schätzt Kölns Nummer eins die Gastgeber besser ein, als es die Tabelle erahnen lässt. Dort stehen die Sachsen, die in der Vorsaison erst in einer dramatischen Relegation den Ligaverbleib klarmachten, mit 2:14 Punkten (ein Sieg, sieben Niederlagen) auf dem letzten Platz. Doch Hohenstein-Ernstthal ließ viele Gelegenheiten auf weitere Punkte ungenutzt. „Sie stehen in der Tabelle zwar unten, aber sie hatten viele knappe Spiele in dieser Saison“, sagt auch Hippler. Dass die Sachsen den Kampf um den Zweitliga-Verbleib noch nicht aufgegeben haben, unterstrichen sie mit zwei Wintertransfers: Für die Rückrunde verpflichtete Hohenstein-Ernstthal den Südkoreaner Jeongmun Ho sowie den ehemaligen englischen Nationalspieler Andrew Baggaley.

Come on, FC!

06.12.2024 1. Herren Jan Lüke