Daniel Mertens schrieb einen Artikel für die Kölnische Rundschau, welcher in der heutigen Montag-Ausgabe veröffentlicht wurde:
Der Weg zurück ins Training
Tischtennis-Bund legt Konzept vor
Köln. Einen Weg zurück in die Normalität aufzeigen war das Ziel des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), der nun einen zweistufigen Maßnahmenkatalog zum Sportbetrieb vorgelegt hat. Voraussetzung hierfür ist die Aufhebung der derzeit gültigen Kontaktsperre in Deutschland durch die Politik.
Zunächst zeigt das DTTB-Konzept Wege auf, wie der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden könnte. Dabei betont der Verband, dass Tischtennis ein Individual- und kein Kontaktsport sei, die Spieler stets durch die Tischtennisplatte und damit mindestens um 2,74 Meter voneinander entfernt seien. Für die Trainingseinheiten empfiehlt der DTTB fest eingeteilte Paarungen und führt aus: „Zwischen zwei Tischbelegungen wird jeweils eine zehnminütige Pause eingeplant, um einen kontaktlosen Wechsel am Tisch zu ermöglichen.“ Weitere Maßnahmen sind der Verzicht auf Doppel und den Seitenwechsel und dass jeder Spieler einen eigenen, farblich voneinander unterscheidbaren Ball benutzt, den nur er berühren und ins Spiel bringen darf.
Als zweite Stufe empfiehlt der DTTB für die Wettkämpfe - laut Rahmenterminkalender soll die Saison im September mit der Pokalmeisterschaft beginnen - für die Anreise zu den Spielen, auf Fahrgemeinschaften zu verzichten. Ferner könne das Spielsystem im Ligenspielbetrieb „den zum Zeitpunkt des Saisonbeginns geltenden Bestimmungen angepasst werden (3er-, 4er-, oder 6er-Team ohne Doppel)“. Das Abstandsgebot solle „über die gesamte Dauer des Wettkampfes eingehalten“ werden. „Wir wollen keine Forderungen stellen oder Druck gegenüber der Politik aufbauen“, betont DTTB-Präsident Michael Geiger, „sondern unseren Beitrag leisten, um solidarisch mit den anderen Gesellschaftsgruppen und Sportverbänden die Corona-Krise bestmöglich bewältigen.“
Für FC nur bedingt umsetzbar
Gianluca Walther, Spieler und zugleich stellvertretender Leiter der Tischtennis-Abteilung des Zweitligisten 1. FC Köln, sieht die Empfehlungen des DTTB kritisch, da sie für die Domstädter bedingt umsetzbar wären. Insbesondere eine Aufteilung in kleinere und feste Trainingsteams sowie eine entsprechende Ausdehnung der Trainingszeit sei derzeit kaum machbar. „Die Zahl unserer Tischtennisspieler ist für die bisherige Hallenkapazität zu hoch“, betont Walther. In der jüngst abgebrochenen Saison 2019/2020 stellte der FC elf Herrenteams sowie drei Jugend- und sechs Schüler-Mannschaften. Die Geißböcke teilen sich die Halle in Lindenthal außerdem unter anderem mit den Volleyballern der DJK Südwest.
Zudem stellt Walther in Frage, inwieweit mögliche Ligaspiele ohne Doppel später mit der Wettspielordnung vereinbar wären. Er betont jedoch auch, dass das Konzept-Papier des DTTB zunächst nur mögliche Wege zurück in den Alltag aufzeigen und somit die Hoffnung ausdrücken soll, dass es mit dem Tischtennis-Sport wieder weitergehen kann.
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