Die 1. Tischtennis-Mannschaft des 1. FC Köln hat sich im Sommer international verstärkt. Zwei Talente aus Japan und Belgien haben sich gut in Köln eingelebt – werden dem Team dennoch manchmal fehlen.
Von Bernd Imgrund
Eigentlich wusste er nur, dass es hier eine berühmte Kathedrale gibt, sagt Hayate Suzuki. Der 18-jährige Japaner hat sich auf eine Reise ins Ungewisse eingelassen, als er beim 1. FC Köln unterschrieb. Auch der 2003 geborene Belgier Adrien Rassenfosse gibt zu, dass er Köln nicht wirklich kannte. Jedoch habe er schnell mitbekommen, dass „der FC das Herz der Stadt ist.“ Die beiden Neuen im Team der Zweitligamannschaft sind junge Profis und jung haben sie auch begonnen mit dem Sport.
Adrien kam mit sechs Jahren über seinen Vater zum Tischtennis und holte im Laufe der Jahre acht nationale Jugendmeisterschaften. Hayate hingegen folgte seinen drei älteren Brüdern in die Tischtennis-Halle. Eine Trainingseinheit mit seinem Idol, dem schwedischen Ex-Weltmeister Jörgen Persson, bestätigte ihn in der Wahl seines Sports. Wie Adrien Rassenfosse bezeichnet auch Hayate Suzuki seine Vorhand als stärkste Waffe am Tisch. Beide kennen jedoch auch ihre Schwächen. Während der Japaner vor allem an seinen Aufschlägen und Returns arbeiten will, sieht der Belgier seine Defizite genereller: „Ich muss noch so viel lernen, nicht nur was Tischtennis betrifft. Schließlich bin ich erst 19, in dem Alter muss man vor allem Erfahrungen sammeln.“ Wichtig ist ihm nach Niederlagen nicht zu resignieren: „Wenn ich verliere, komme ich nur umso stärker zurück.“
„Tischtennis hat in Belgien nicht den gleichen Stellenwert wie in Deutschland“,
sagt Adrien über seinen Wechsel an den Rhein. „Und hier ist auch alles eine Nummer größer.“ In Japan hingegen gehört Tischtennis zu den großen Sportarten. Umso beachtlicher, dass Hayate bereits im Alter von 17 Jahren Zweiter der japanischen U18-Meisterschaften wurde. Beide Spieler werden dem FC hin und wieder fehlen. Im weltweiten Tischtennis-Circuit zählen die großen Turniere mehr als die nationalen Meisterschaften, die Nachwuchskräfte werden folglich viel auf Reisen rund um den Globus sein.
Die im September gestartete FC-Saison gehen die Neuzugänge ambitioniert an
Während der Vorstand einen gesicherten Mittelfeldplatz anvisiert, zeigt sich Hayate Suzuki als Draufgänger: „Ich will immer Erster werden, klar. Wir können das schaffen.“ Kollege Adrien wäre hingegen mit einem Platz unter den ersten Vier zufrieden: „Das ist ein realistisches und zugleich herausforderndes Ziel in dieser Liga. Aber die Saison wird hart genug. Wir sollten nicht zwei Schritte auf einmal machen, sondern uns immer auf das nächste Spiel fokussieren.“
Auszug aus dem GeißbockEcho (das offizielle Clubmagazin für Mitglieder des 1. FC Köln)