Am Sonntagnachmittag war der TTC matec Frickenhausen zu Gast in der schönsten Stadt Deutschlands. In der Begegnung mit den Süddeutschen hatten wir uns fest vorgenommen, alles in die Waagschale zu werfen und für eine faustdicke Überraschung zu sorgen. Blicken wir doch gemeinsam nochmal aufs Spiel zurück:


Wieder beginnt alles mit den Doppeln. An Tisch 1 treffen Lennart Wehking und Jochen Lang auf Yuma Tsuboi und Dang Qiu. Am Nebentisch spielen Thomas Brosig und Florian Wagner gegen Mihai Sargu und Marton Szita. Während unser Doppel Wehking/Lang einen sehr, sehr guten Start erwischt und die ersten beiden Sätze für sich entscheiden kann, gerät unser Doppel Brosig/Wagner zunächst in Rückstand, ehe sie nach einem Time-Out im zweiten Satz den Ausgleich erzielen können. Wehking/Lang sind nicht aufzuhalten und entscheiden auch den dritten Satz für sich - Wir gehen mit 1:0 in Führung! Es sieht nach dem fulminanten Start aus, den man sich so lange in Köln erhofft hatte. Brosig/Wagner führen nämlich lange Zeit im dritten Satz, müssen dann aber trotz eigener Führung in die Verlängerung gehen. Dort bleibt sogar ein weiterer Satzball ungenutzt. Schließlich gelingt es der rumänisch-ungarischen Doppelkombination sich mit 14:12 zu behaupten und die Kölner Euphoriewelle zu brechen. Äußerst ärgerlich, denn im darauffolgenden Satz finden Thomas und Florian nicht mehr in die Spur zurück und müssen sich mit 1:3 geschlagen geben - 1:1 nach den Doppeln!

Inzwischen hat an Tisch 1 schon die Begegnung zwischen Lennart und der gegnerischen Nummer 2, Dang Qiu, begonnen. Der deutsche Junioren-Nationalspieler mit chinesischen Wurzeln geht im ersten Satz zwar zunächst mit 8:3 in Führung, kann die erfolgreiche Aufholjagd von Lennart aber letztlich nicht verhindern. Im weiteren Spielverlauf kämpft Lennart seinen Gegenüber dann nieder und überzeugt bei fantastischen Ballwechseln! 2:1, die erneute Führung!

Im zweiten Einzel des Tages stehen sich Tombo und Yuma Tsuboi gegenüber. Der 17-jährige Japaner legt einen Blitzstart hin und zieht Tombo gleich mit 5, 6 Punkten davon. Doch unsere Nummer zwei kämpft sich wieder heran und geht somit trotz eines 8:11-Satzergebnisses positiv gestimmt in den zweiten Satz. Tsuboi geht zwar erneut in Führung, kann sich aber nicht wirklich absetzen und so gelingt es Tombo schließlich in Führung zu gehen und den Satz sogar für sich zu entscheiden! In Satz 3 das gleiche Bild. Tombo gerät in Rückstand, kämpft sich wieder zurück und geht sogar mit 9:7 in Führung. Doch es folgt das 9:8 und eine damit verbundene Auszeit. In der Fortsetzung spielt Tombo clevere Bälle und erarbeitet sich so Großchancen heraus. Doch leider kann er alle drei Bälle nicht verwandeln. Resultat: 9:11, 1:2. Dann läuft auch noch Satz 4 mit 8:11 weg, schade. Aber Tombos Form scheint wieder zu stimmen. Damit ist auf jeden Fall auch in seinem zweiten Einzel was möglich.

Beim Stand von 2:2 geht es in die 15-minütige Pause. Zeit für die Akteure des unteren Paarkreuzes sich nochmals einzuspielen und sich auf ihr jeweiliges Einzel vorzubereiten. Dem oberen Paarkreuz dient die Zeit als Verschnaufpause. Noch nicht alle Zuschauer haben den Weg zurück in den Innenraum gefunden, manche verharren noch an der frischen Luft oder der Cafeteria. Doch drinnen stehen die Spieler bereits wieder an den Tischen.

Jochen Lang tritt gegen den 19-jährigen Ungarn, Marton Szita, an. Der Einsatz unseres Edelreservisten scheint sich als goldrichtig zu erweisen. Mit 2:0 kann Jochen in Führung gehen. Die Weichen stehen auf Sieg! Im dritten Satz gelingt es Jochen allerdings nicht in Führung zu gehen, 7:11. Im vierten Satz führt Jochen zwar anfangs, doch ab dem Stand von 4:4 zieht ihm sein Gegenspieler weg. Erneut 7:11 - Es folgt der Entscheidungssatz. Beim ersten Ballwechsel hat Jochen noch das Nachsehen, doch danach agiert er mit viel Ruhe und Übersicht und spielt sich so eine komfortable 7:3-Führung heraus. Der Vorsprung reicht letztlich aber leider nicht - 8:11, 2:3.
Der neue Zwischenstand heißt allerdings nicht 2:3. Gianluca geht in seinem Spiel nämlich nicht über die volle Distanz und beendet sein Spiel bereits, bevor Jochen das Nachsehen hat. Gegen Mihai Sargu ist der erste Satz direkt schwer umkämpft. Gianluca spielt sich eine 9:8-Führung heraus, wehrt dann bei 9:10 einen Satzball ab und verliert dennoch mit 10:12. Danach kommt es zu einem Bruch in seinem Spiel und die nächsten Sätze gehen mit 5:11 und 4:11 verloren. Es steht somit also 2:4. Die gute Ausgangsposition ist dahin...

Es kommt zum Spitzeneinzel zwischen Lennart und Yuma Tsuboi. Viele äußerst spektakuläre Ballwechsel und sie alle kennen meist nur einen Sieger, Lennart! "Ich weiß nicht wie mir geschieht, ich treffe jeden Ball", analysiert Lennart selbst ziemlich zutreffend in der Satzpause. Doch jeder Rausch hat mal ein Ende. Lennart muss somit trotz einer 2:0-Satzführung in den Entscheidungssatz. Lennart lässt hier allerdings keine Zweifel an seinem Sieg aufkommen und marschiert den ganzen Satz vorne weg. Beim Stand von 10:7 nutzt er dann auch noch seinen ersten Matchball! Lennart schlägt damit nicht nur die Nr. 162 der Weltrangliste, sondern führt uns auch wieder mit 3:4 heran!
Parallel dazu agiert Tombo auf absolutem Top-Niveau gegen Dang Qiu. 11:6, 6:11 lautet der etwas wechselhafte Spielverlauf. In Satz drei geht es dann schon deutlich enger zu, doch Tombo gerät mit 8:10 in Rückstand. Er kann aber beide Satzbälle abwehren! Und sich dann auch noch die eigene 11:10-Führung herausspielen! Leider fehlt ihm hier das nötige Quäntchen Glück, um den vierten Punkt in Folge zu machen. Auf ein bitteres 11:13 folgt ein 8:11 im vierten Durchgang. Tombos Vier-Satz-Niederlage bedeutet den 3:5-Rückstand gegen den TTC matec Frickenhausen.

Der Sensationssieg ist damit nicht mehr möglich, doch auch das noch mögliche Unentschieden wäre ein unglaublicher Erfolg für die Mannschaft. Jetzt liegt es an Jochen, die Chance auf einen Punktgewinn weiter zu wahren. Sämtliche Augen richteten sich daher auf das Spiel der beiden 3er, Jochen im Duell mit Mihai Sargu. Im ersten Satz läuft Jochen einem ständigen Rückstand hinterher, kommt durch die Vereitelung zweier Satzbälle aber nochmals auf 9:10 heran. Sargu kann den Satz dann aber für sich entscheiden, zieht mit dem verwandelten Satzball aber auch den Zorn der Kölner Bank auf sich, sodass er ganz dezent wegen seiner mehr als grenzwertigen Aufschläge zurecht gestutzt wird. Im nächsten Satz ändert sich zwar wenig, doch Jochen bekommt einen immer besseren Zugriff. In der entscheidenden Situation fehlt jedoch der letzte Tick für den Erfolg, erneut 9:11. Noch mit den vergebenen Chancen hadernd, muss Jochen den Rumänen erneut wegziehen lassen, 7:10 wie schon im ersten Satz. Doch ihm gelingt das Kunststück von 5 Punktgewinnen in Folge, 12:10! Der letzte Funke Hoffnung flammt noch einmal auf im Kölner Publikum. Der vierte Satz soll aber der letzte sein. Ein 8:11 besiegelt die 3:6-Heimniederlage gegen stark aufspielende Frickenhausener.


Mit hängenden Köpfen zog sich die Mannschaft nach einem fast dreistündigen Kampf zurück auf die Spielerbank und verharrte dort eine Weile. Nach einigen Minuten konnte sich einer nach dem anderen langsam aus der Frustration befreien und den Kontakt mit den verbliebenen Zuschauern suchen. Den zwischenzeitlich über 140 anwesenden Zuschauern gilt auf jeden Fall mal wieder ein großes Dankeschön für die großartige Unterstützung!!!

Stunden nach dem Spiel saßen wir noch mit der Abteilungsleitung zusammen bei einem gemeinsamen Abendessen und sprachen über die neue Spielzeit. Hier gibt es Erfreuliches zu vermelden! Die Abteilungsleitung zeigte sich höchst erfreut über unseren Wunsch, auch in der kommenden Saison in den Farben des 1. FC Köln aufzulaufen, auch wenn es durch interessante Angbote von anderen Vereinen gibt. Lennart, Thomas und Gianluca sollen weiter als Stammspieler agieren, während Jochen auch künfitg nur als Joker zur Verfügung stehen möchte. Der aufmerksame Leser hat vielleicht gemerkt, dass Florian in der Aufzählung fehlt. Hinter ihm steht nämlich noch das größte Fragezeichen. Auch Florian fühlt sich zur Zeit sehr wohl in der Mannschaft und dessen Umfeld, sodass er weiterhin gerne beim FC spielen würde, doch zugleich möchte er auch sehr gerne für eine gewisse Zeit ins Ausland gehen, wodurch er dem Verein nicht helfen könnte. Da sein Auslandsaufenthalt allerdings noch nicht endgültig ist, ist auch sein Verbleib nicht ausgeschlossen. Wir blicken den kommenden Vertragsgesprächen somit äußerst positiv entgegen und glauben, auch im nächsten Jahr als Mannschaft so weiterspielen zu können!

Wir bedanken uns nochmal für das Kommen jedes Einzelnen Zuschauers und wünschen allen Lesern einen schönen Straßenkarneval - Kölle Alaaf!
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