Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Obwohl der 1. FC Köln am Sonntagnachmittag das West-Derby in der 2. Bundesliga verlor. Obwohl das 1:6 gegen den TTC indeland Jülich für die Geißböcke die höchste Niederlage der Saison war. Obwohl der FC Chancen ausließ, das Ergebnis knapper zu gestalten. Das lag an der Ausgangssituation, von der aus die Kölner in die Begegnung gestartet waren. „Uns war schon vorher klar, dass wir als Außenseiter in die Partie gehen würden“, sagte FC-Mann Lleyton Ullmann. Das schwierige Auswärtsspiel beim Tabellenführer war durch zwei Ausfälle auf Seiten der Gäste nochmals schwieriger geworden: Ohnehin hatten die Kölner ohne ihren Topmann Andre Bertelsmeier geplant, der sich im Trainingslager in Südkorea befindet. Kurzfristig kam auch noch der Ausfall von Bertelsmeier-Ersatz Gianluca Walther hinzu. Für ihn sprang wiederum Noah Hersel aus dem Kölner Regionalliga-Team ein. Die Niederlage traf die Geißböcke denn auch nicht überraschend – allenfalls in ihrer Deutlichkeit.
„Das Ergebnis war am Ende deutlicher, als die einzelnen Spiele vorher verlaufen sind“, merkte FC-Spieler Ullmann an. Tatsächlich hätten es die Geißböcke mit mehr Punkten auf die Anzeigetafel schaffen können. Eine frühe Chance vergab das Youngster-Doppel Ullmann/Hersel, das gegen Robin Devos/Barry Berben vier enge Sätze spielte, aber 1:3 verlor. Noch näher kam Tobias Hippler dem ersten Kölner Punktgewinn. „Eigentlich war Hippi überlegen, aber am Ende hat er unglücklich verloren“, sagte Ullmann über die 2:3-Niederlage der Kölner Nummer eins gegen den amtierenden Paralympics-Sieger Laurens Devos aus Belgien. Gegen dessen Bruder Robin Devos stand Florian Cnudde bei seiner Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte recht deutlich auf verlorenem Posten. Es war das 4:0 für die Jülicher.
Mehr als achtbar schlug sich Noah Hersel am unteren Paarkreuz. „Noah hat gut gespielt und hatte auch seine Chancen“, bilanzierte Ullmann. Er meinte nicht nur den dritten Satz, den Hersel gegen den niederländischen Nationalspieler Kas van Oost gewann, sondern auch den dritten Durchgang, den Hersel nach 10:6-Führung noch abgab. Am Ende war es an Ullmann selbst, die schlimmstmögliche Niederlage zu verhindern – und das gelang dem 18-Jährigen. In einer Partie mit vielen Wendungen, in der Ullmann erst eine 2:0-Führung und später Matchbälle aus der Hand gab, triumphierte der Kölner letztlich trotzdem. Das 13:11 im fünften Satz markierte den ersten Punkt für die Gäste. Es sollte der letzte bleiben, weil Hippler im Spitzeneinzel zwar erneut eine gute Leistung brachte, aber sich vergeblich gegen die Niederlage seiner Geißböcke stemmte. Hippler egalisierte einen 0:2-Satzrückstand, erarbeitete sich im fünften Durchgang Matchbälle – und verlor dennoch. Es war ein Abschluss, der aus Kölner Sicht ins Bild dieses Nachmittags passte.
Nach intensiven Wochen mit fünf Spielen an fünf aufeinanderfolgenden Wochenenden beginnt für die Kölner nun eine ruhige Phase der Saison. Die verbliebenen drei Saisonspiele verteilen sich auf fast zwei Monate. Weiter geht es für den FC am 16. März mit einem Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des Champions-League-Siegers 1. FC Saarbrücken-TT.
Come on, FC!
Die einzelnen Ergebnisse im Überblick:
L. Devos/van Oost – Hippler/Cnudde 3:0 (11:4, 11:4, 13:11)
R. Devos/Berben – Ullmann/Hersel 3:1 (11:9, 13:11, 8:11, 12:10)
R. Devos – Cnudde 3:0 (11:3, 11:9, 11:5)
L. Devos – Hippler 3:2 (5:11, 11:9, 14:12, 9:11, 11:8)
van Oost – Hersel 3:1 (11:8, 12:10, 4:11, 11:4)
Berben – Ullmann 2:3 (8:11, 9:11, 11:6, 11:7, 11:13)
R. Devos – Hippler 3:2 (11:6, 11:9, 16:18, 9:11, 12:10)