Auch einige Tage später wirkt die Niederlage noch nach. Durch das 3:6 bei Wintermeister TV Hilpoltstein am vergangenen Sonntag [LINK] hat sich der 1. FC Köln vorerst aus der Spitzengruppe der 2. Bundesliga verabschiedet. Aus dem Aufbruch in Richtung Tabellenspitze wird für Geißböcke, deren Saisonziel eine Top-drei-Platzierung ist, vorerst nichts. „Natürlich war die Niederlage in Hilpoltstein letzte Woche für uns ein Dämpfer“, sagt FC-Mann Tobias Hippler, der in Mittelfranken mit zwei Siegen am oberen Paarkreuz die beste Form im Kölner Team an den Tag legte. Doch abgeschlossen haben die Kölner (12:12 Punkte, Tabellenplatz fünf) mit der Spielzeit noch längst nicht. Das erste Zwischenziel: zwei Erfolge gegen zwei Abstiegskandidaten innerhalb von zwei Wochen. Erst an diesem Samstag bei Hertha BSC Berlin, dann eine Woche später an heimischen Tischen gegen den TTC SR Hohenstein-Ernstthal (16. Februar).
„Berlin ist Jahr für Jahr aufs Neue ein schwieriges Auswärtsspiel“, sagt Hippler trotz der recht klaren Rollenverteilung beim Kölner Gastspiel in der Hauptstadt. Die Herthaner, mit 7:15 Punkten akut abstiegsbedroht, haben in ihrer alteingesessenen Spielstätte direkt am einstigen Grenzstreifen stets einen Heimvorteil. Zudem verfügen die Berliner über eine Mannschaft, die vor allem an guten Tagen jedem Gegner in der 2. Liga gefährlich werden kann.
Das gilt besonders für Cristian Pletea. Der Rumäne galt einst als eines der größten Talente in Europa, schaffte den Durchbruch bei den Profis aber bisher nicht. Nach einigen Jahren in der TTBL spielt der 24-Jährige seit dem vergangenen Sommer für Hertha in Liga zwei. Auch wenn er mit einer ausgeglichenen Bilanz (11:11 Siege) die Erwartungen noch nicht erfüllt hat, zählt er zu den Spielern mit dem höchsten Maximum in der Spielklasse – und zeigte zudem zuletzt eine ordentliche Verfassung. „Er ist aktuell in sehr guter Form“, sagt auch Hippler. Auch Pleteas Paarkreuz-Kollege Kristian Nagy könne „an einem guten Tag jedem gefährlich werden“, sagt Hippler. Er ist gegen Andre Bertelsmeier und ihn allerdings nur Außenseiter.
Interessante Duelle warten am unteren Paarkreuz, in dem Hertha mit Torben Wosik einen der bekanntesten Namen der Liga aufbietet. Der mittlerweile 51-Jährige war zweimal Deutscher Meister im Einzel sowie 2003 sensationell Zweiter bei der EM. Jüngst feierte er einen bemerkenswerten Erfolg und wurde im Januar Baden-Württembergischer Meister. „Er ist spielerisch ein unangenehmer Gegner“, sagt Hippler über den Routinier. Am Wochenende wird es Torben Wosik aller Voraussicht nach mit einem anderen Landesmeister zu tun bekommen: Der Kölner Lleyton Ullmann, bei Individual-Turnieren für den TSV Sasel (Hamburg) startberechtigt, wurde am vergangenen Wochenende Norddeutscher Meister. Sein Finalsieg könnte auch an diesem Wochenende nachwirken: Er besiegte im Endspiel Herthas Nummer vier Marius Henninger. „Lleyton konnte mit seinem Sieg gegen Henninger Schwung für Samstag aufnehmen“, sagt Hippler über den zuletzt formstarken Youngster. Neben ihm werden auch Florian Cnudde, zuletzt leicht angeschlagen, sowie Gianluca Walther die Reise in die Hauptstadt antreten. Wer die Doppel und Einzel bestreitet, entscheidet sich kurzfristig. Das Ziel aber ist klar: „Wir wollen einen Auswärtssieg mit nach Köln bringen“, sagt Tobias Hippler.
Come on, FC!
Die Kader im Überblick:
Hertha BSC Berlin:
1 Cristian Pletea (TTR: 2396)
2 Krisztian Nagy (2349)
3 Torben Wosik (2311)
4 Marius Henninger (2259)
1. FC Köln:
1 Andre Bertelsmeier (2474)
2 Tobias Hippler (2419)
3 Florian Cnudde (2319)
4 Gianluca Walther (2317)
5 Lleyton Ullmann (2257)