Am Dienstagabend um 22.09 Uhr wurde in der Turnhalle der Biggestraße Geschichte geschrieben: Mit einer krachenden Vorhand setzte Florian Cnudde den Schlusspunkt unter einen 3:2-Erfolg des 1. FC Köln im Pokal-Achtelfinale gegen den TTC Fortuna Passau. Der FC steht im Viertelfinale des Pokals – erstmals in der Vereinsgeschichte. „Es ist sowohl für uns Spieler als auch für den ganzen Verein eine Riesensache, im Viertelfinale zu stehen“, sagte Kapitän und Matchwinner Tobias Hippler. Und dort muss die Pokal-Reise der Geißböcke noch längst nicht zu Ende sein: Sie stehen nur noch einen weiteren Erfolg vom prestigeträchtigen Final-Four-Turnier, das Anfang 2025 in Neu-Ulm stattfinden wird, entfernt.

Was am späten Dienstagsabend in einem dramatischen Finish enden sollte, begann zunächst mit einem erwartbaren Verlauf. Der formstarke Andre Bertelsmeier, der den FC diesmal als Spitzenspieler anführte, eröffnete die Begegnung mit einem souveränen 3:1-Erfolg gegen den Schweizer Elia Schmid. Im Anschluss konterte Passau mit seinem starken Topspieler Yuki Matsuyama: Der Japaner besiegte Lleyton Ullmann glatt in drei Sätzen. Den ersten Big Point für den FC landete schließlich Hippler, der dem Ukrainer Viktor Yefimov keinen Satzgewinn überließ. „Wir wussten, dass das ein extrem wichtiger Punkt für uns sein würde, den Passau sicher auch gerne geholt hätte“, sagte FC-Teamchef Gianluca Walther über das zwischenzeitliche 2:1.

Mit der Führung im Rücken stand Andre Bertelsmeier kurz vor einer kleinen Sensation gegen Passaus Matsuyama. Gegen den Japaner, der seit seinem Wechsel aus der T.League zur Fortuna in diesem Sommer bisher in neun Einzeln keinen einzigen Satz verloren hatte, lag das 18 Jahre alte Toptalent aus Köln zweimal nur einen Punkt vom Sieg entfernt. Bertelsmeier führte 2:1 nach Sätzen und hatte im vierten Durchgang beim Stand von 12:11 und 13:12 jeweils Matchball. Doch der Kölner vergab seine Möglichkeiten, der nervenstarke Matsuyama ging nach fünf Sätzen als Sieger vom Tisch. „Andre hat ein super Spiel gemacht. Er hatte seine Chancen, zu gewinnen. Das ist auch mit Blick auf das kommende Ligaspiel gegen Passau eine gute Info für uns“, sagte Hippler. Schon Ende des Monats stehen sich beide Mannschaften in der Liga erneut gegenüber.

Köln steckte die Enttäuschung, dem Viertelfinale schon einmal ganz nah gewesen zu sein, schnell weg. „Das war sicherlich nicht die beste Ausgangslage fürs Doppel, aber Flo und Hippi haben das super gemacht“, sagte Gianluca Walther über das alles entscheidende Schlussdoppel, in das der FC neben Hippler Neuzugang Florian Cnudde schickte. „Wir haben uns im Doppel immer besser gefunden. In den ersten beiden Sätzen war es noch sehr holprig, aber ich habe das Gefühl, wir bekommen immer mehr Rhythmus in unser Spiel“, analysierte Hippler den letztlich deutlichen 3:1-Erfolg der Paarung über Schmid/Yefimov, der dem FC den Siegpunkt bescherte.

11cd0d3a-3559-4775-9ea7-3ab33ff6ae07Zeit zum Feiern blieb am späten Dienstagabend kaum, aber Zeit, um den Blick schon mal auf das anstehende Viertelfinale zu richten. In dem wird Köln voraussichtlich als letzter verbliebener Zweitligist im Wettbewerb stehen – und naturgemäß als Außenseiter antreten. „Wir freuen uns auf das Spiel. Natürlich werden wir krasser Außenseiter sein. Aber wir wollen die Chancen, die wir bekommen, nutzen“, sagt Tobias Hippler. Einen Wunschgegner bei der Auslosung der Paarungen, die Ende des Monats stattfinden wird, hat der FC-Kapitän nicht – zumindest nicht wirklich. „Die Stadtrivalität zwischen Köln und Düsseldorf ist sicherlich reizvoll“, sagt Hippler mit einem Lachen.

Dafür aber muss Rekordmeister Borussia Düsseldorf erst sein schwieriges Achtelfinale am 21. September gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell um Dimitrij Ovtcharov gewinnen. Denn dort, wo der FC bereits ist, nämlich im Viertelfinale des Pokals, wollen Deutschlands größte Tischtennis-Stars Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov mit ihren Clubs erst noch hin.

Come on, FC!

Foto: Thorsten Rothkopf

 

Die einzelnen Ergebnisse im Überblick:

Bertelsmeier - Schmid 3:1 (11:8, 9:11, 11:5, 11:7)
Ullmann - Matsuyama 0:3 (6:11, 6:11, 3:11)
Hippler - Yefimov 3:0 (11:8, 11:5, 15:13)
Bertelsmeier - Matsuyama 2:3 (11:9, 9:11, 11:9, 13:15, 8:11)
Hippler/Cnudde - Yefimov/Schmid 3:1 (5:11, 13:11, 11:2, 11:8)

Spiele: 3:2, Sätze: 11:8; Bälle: 186:177

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