In der heutigen Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeiger schreibt Redakteur Daniel Mertens über das bevorstehende Pokal-Viertelfinale und kündigt die anvisierte Rekordkulisse an:
Köln. Das Highlight der Vereinsgeschichte bekommt seinen neuen Zuschauerrekord: Wenn der 1. FC Köln am Freitagabend (19 Uhr) im Viertelfinale den 1. FC Saarbrücken empfängt, werden die Rheinländer eine neue Rekord-Kulisse vermelden können. Dass dies nicht im engen Apostelgymnasium in Lindenthal passieren kann, liegt auf der Hand. Die Kölner weichen daher für das Duell gegen den amtierenden Champions-League-Sieger nach Müngersdorf aus. Im Schatten des dortigen Fußball-Stadions steigt das Duell in der ASV-Sporthalle am Olympiaweg. Mit Michael Trippel konnte zudem die markante Vereinsstimme als Hallensprecher gewonnen werden.
Der FC um den Abteilungsleiter Gianluca Walther träumt sogar von mehr: „Wir erhoffen uns natürlich ein ausverkauftes Haus: 1.000 Zuschauer!“ Doch auch wenn das nicht klappen sollte, wird die alte Bestmarke auf jeden Fall geknackt. Die Messlatte liegt bereits seit April 2014 bei 425 Besuchern. „Wir gewannen 6:3 und sicherten uns mit Platz 5 in der zweiten Bundesliga Nord den letzten Platz für die darauffolgenden eingleisige 2. Bundesliga“, erinnert sich Walther noch gut.
Sportlich dürfte es am Freitagabend jedoch weniger erfolgreich verlaufen. Der 1. FC Köln geht als klarer Außenseiter in das Duell gegen den amtierenden Europapokalsieger. Jeder Ballgewinn dürfte entsprechend lautstark bejubelt werden. „Das ist sportlich die größte Herausforderung, die wir bekommen konnten, aber auch der attraktivste Gegner“, kommentiert Gianluca Walther, der zugleich auch Teamchef ist, die Auslosung, „man muss da gar nicht lange drumherum reden: Jeder Punktgewinn gegen Saarbrücken wäre eine Sensation.“ Dennoch, das kündigt der 30-Jährige an, wird der FC die Chance auf das Final Four nicht kampflos aufgeben: „Wir werden alles reinhauen, was wir haben. Jeder will sich mit den Besten messen, wir auch. Besseres Tischtennis hat man in Köln schon sehr lange nicht mehr zu sehen bekommen.“ Schmunzelnd schiebt er hinterher: „Wir wollen den Titel Champions-League-Sieger-Besieger.“
Der 1. FC Köln qualifizierte sich in der Vorrunde gegen Velbert, Hertha BSC und Schwarzenbek und im Achtelfinale gegen Passau für die Runde der letzten Acht. Die Domstädter gehen zudem mit Rückenwind in den Rekord-Abend: Das Team steht in der zweiten Bundesliga auf dem zweiten Platz, der am Saisonende zum Sprung in die Bundesliga berechtigen würde. In der zweiten Liga hatte es der FC kürzlich bereits mit der Reserve des 1. FC Saarbrücken zu tun. Das Duell Ende Oktober endete mit einer 3:6-Auswärtsniederlage für den FC, der seinerzeit ohne seinen Top-Spieler Andre Bertelsmeier auskommen musste. Der Leistungsträger wird am Freitagabend jedoch wieder an der Platte stehen.
Für den 1. FC Köln ist es übrigens ein stressiges Wochenende: Denn nach dem Pokal-Spiel am Freitagabend geht es schon am Sonntag (13 Uhr) in der zweiten Bundesliga weiter, wenn der 1. FSV Mainz zu Gast sein wird. Das Duell gegen die Rheinland-Pfälzer findet allerdings wieder in der gewohnten Umgebung an der Biggestraße statt.
Text: Daniel Mertens
Foto: Thorsten Rothkopf