Die Aufgabe war schwierig. Noch im alten Jahr hatten die beiden Topspieler des Zweitliga-Teams angekündigt, den 1. FC Köln nach der Saison zu verlassen. Mit Andre Bertelsmeier und Tobias Hippler gehen zwei Akteure, die sportlich kaum zu ersetzen sind. Beide gehören seit langem zu den besten Spielern der Spielklasse, Bertelsmeier ist aktuell mit 20:3 Siegen gar der erfolgreichste Akteur der gesamten Liga. Folgerichtig führt der Weg der beiden in die TTBL: Bertelsmeier wechselt zum TSV Bad Königshofen, Hippler zum ASC Grünwettersbach. Und die Geißböcke? Die brauchten Ersatz.

„Der Markt für Spieler dieser Kragenweite ist nicht groß“, sagt Gianluca Walther. Dem Abteilungsleiter und Teamchef beim FC ist dennoch gelungen, einen Akteur in die Domstadt zu lotsen, der die Lücke im FC-Kader schließen kann. Von der SU Neckarsulm wechselt Florian Bluhm nach Köln.

img_6973Die Verpflichtung des 28-Jährigen ist ein Coup, den Walther bereits über Jahre anbahnte. „Ich kenne Flo schon sehr lang“, erzählt Walther. Gemeinsam gewannen Bluhm und Walther 2019 die Bronze-Medaille mit der deutschen Studierenden-Nationalmannschaft bei der Universiade, den heutige FISU World University Games. Später betreute Walther die Studierenden-Nationalmannschaft als Trainer. Mit im Team: Florian Bluhm. „Wir haben uns schon des Öfteren über eine Zusammenarbeit beim FC unterhalten“, verrät Walther. „Jetzt war ein Moment gekommen, der für beide Seiten passt.“ Während die Geißböcke einen Spieler fürs obere Paarkreuz suchten, suchte Bluhm einen neuen Verein. Süd-Drittligist Neckarsulm, für den Bluhm seit 2018 mit einer Saison Unterbrechung aufschlägt, wird seine Bundesliga-Mannschaft nach der Saison zurückziehen.

Zwar spielte der 28-Jährige zuletzt drei Spielzeiten drittklassig, dort allerdings immer mit Top-Bilanzen. In dieser Spielzeit steht er bei 21:10 Siegen. Doch auch in der 2. Bundesliga hat sich der Abwehrspieler längst bewiesen. Für Neckarsulm und für den TTC GW Bad Hamm erspielte Bluhm dort in der Vergangenheit bereits positive Bilanzen am vorderen Paarkreuz – und stand zwischenzeitlich gar vor einem Sprung in die TTBL. Doch Bluhm entschied sich zunächst dafür, die Sport-Karriere seinem Lehramts-Studium unterzuordnen. Zukünftig werden sich die Prioritäten allerdings verschieben: Nach erfolgreich abgeschlossenem Uni-Laufbahn wird der Rechtshänder künftig im Leistungszentrum des Erstligisten Grünwettersbach trainieren. „Er wird uns als Vollprofi zur Verfügung stehen“, sagt Walther. Bluhms Stil, eine eher klassische und extrem fehlerarme Abwehr, wird eine neue Facette ins FC-Team bringen. Spektakel ist garantiert. „Flo wird vor allem unseren Zuschauer große Unterhaltung bieten“, sagt Walther über Deutschlands zweitbesten Abwehrspieler nach Ruwen Filus.

Bluhm freut sich auf den Sprung in ein zugleich familiäres wie professionelles Umfeld beim FC. Ein Mix, der dem Sohn des ehemaligen Bundesliga-Spieler Matthias Bluhm wichtig war. „Ich habe mich für Köln entschieden, weil ich zum einen wieder zurück in die 2. Liga wollte, aber auch, weil ich zum anderen das Umfeld cool finde“, sagt Bluhm. Für ihn sei wichtig gewesen, „einen Verein zu finden, in dem ich mich wohl fühle. Und ich habe ein super Gefühl, dass das klappen wird.“

Bluhm wird im neuen FC-Team die Position zwei bekleiden. Auf ihn folgen Neuzugang Mike Hollo [LINK], der mit der DJK SpVgg Effeltrich in dieser Saison übrigens noch ein Gegner Bluhms war und seinen künftigen Teamkollegen einmal besiegte, sowie Lleyton Ullmann [LINK] und Walther, die im Verein bleiben. „Ich bin überzeugt davon, dass wir das Potenzial haben, im oberen Drittel zu landen“, sagt Bluhm, der neben seinen Einsätzen für Köln regelmäßig bei Turnieren der Challenger Series und von TT-Star teilnehmen wird. Persönlich möchte er sich am oberen Paarkreuz zur festen Größe entwickeln.

Herzlichen Willkommen, Flo!

Bilder: Arndt Falter

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