In der heutigen Donnerstag-Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeiger wurde ein Interview mit Lennart Wehking veröffentlicht. Der scheidende Spielertrainer des FC stand Daniel Mertens Rede und Antwort:

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Tischtennis beim 1. FC Köln ohne Lennart Wehking – das ist eigentlich kaum denkbar. Und doch wird es bald so sein: Am Sonntag (14 Uhr) läuft der 37-Jährige letztmals in der heimischen Halle im FC-Trikot gegen den TV Hilpoltstein auf. Vor seinem Wechsel zum TuS Celle blickt Wehking auf seine Kölner Zeit zurück, nennt seine Wechselgründe und was für den FC in Zukunft möglich ist.

Mit welchem Gefühl gehen Sie in Ihr letztes Heimspiel als FC-Spieler?

Mit sehr gemischten Gefühlen. Sportlich ist es extremer Druck für uns, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Fernab dessen wird es für mich das letzte Mal, in die Biggestraße zu fahren und all die Leute zu sehen. Darauf freue ich mich. Ich hoffe, dass die Halle noch mal voll wird.

Sie wurden in Berlin geboren, spielen aber seit 2010 für den FC. Was hat Sie zum Wahl-Kölner werden lassen?

Das Studium hat mich nach Köln geführt. Über Umwege bin ich zum FC gekommen, der sich damals Richtung zweiter Bundesliga orientierte. Das hat super gepasst, weil es ein Verein ist, der lebt. Mir war relativ schnell klar, dass das meine sportliche Heimat für die nächsten Jahre werden kann.

Was ist Ihre schönste Erinnerung aus all den Jahren mit dem Geißbock auf der Brust?

Da muss ich einen Moment überlegen, es gab so viele schöne Momente. Der emotionalste Moment war in der Saison 2013/14, als die zweite Liga eingleisig wurde und nur die ersten fünf Teams die Klasse hielten. Wir mussten im letzten Spiel gegen Ober Erlenbach gewinnen. Es waren 400 Zuschauer in der Halle und wir haben 6:3 gewonnen. Ich habe zudem meine beiden Einzel gewonnen (lacht). Das war ein besonderer Moment.

Wie hat sich das Tischtennis in der Zeit verändert?

Es hat sich nicht so viel verändert. Es gibt weiterhin viele Menschen, die sich dem Tischtennis beim FC verschrieben haben. Und die zweite, dritte und vierte Mannschaft spielen heute sogar hochklassig, das war am Anfang noch nicht so. Viele alte Weggefährten sind aber nicht mehr beim FC, mit denen ich eine besondere Zeit hatte, wie Jochen Lang, Thomas Brosig, Robin Malessa, Flo Wagner oder auch Dirk Huber als Trainer.

Warum haben Sie sich für den Wechsel zum Nord-Regionalligisten Celle entschieden?

Die zweite Liga entwickelt sich immer professioneller und zeitaufwändiger. Ich kann zwar noch mitspielen, aber es wird für mich immer anstrengender. Ich wollte einen guten Moment erwischen, nach fast 20 Jahren in der zweiten Liga aufzuhören. Dazu hat sich die Option in Celle ergeben, wo ich immer noch Leistungssport betreiben kann. Das habe ich dem Gang in die zweite Mannschaft beim FC aktuell vorgezogen. Außerdem passt es mit meiner halben Stelle an der Universität in Hildesheim gut zusammen. Ich habe aber lange mit mir gerungen.

Werden Sie der Domstadt und dem Verein verbunden bleiben?

Mein Hauptwohnsitz wird in Nippes bleiben und ich bleibe FC-Mitglied, werde sicher auch weiter beim FC mittrainieren und auch mal an der Biggestraße vorbeischauen. Ich bin nicht ganz weg und gespannt, wie diese Kombination letztlich wirklich funktionieren wird. Es ist auch immer eine Option, dass ich zum FC zurückkehre, in welcher Funktion auch immer. Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf meine neue Herausforderung.

Im Vorjahr hat der FC den angepeilten Bundesliga-Aufstieg deutlich verpasst. Wie sehr ärgert Sie das verpasste sportliche I-Tüpfelchen?

Das war eine schwierige und bittere Saison. Mit der Mannschaft hätten wir eigentlich ganz oben mitspielen müssen. Leider hatten wir viel Verletzungspech und konnten uns den Traum daher nicht erfüllen.

Welche Entwicklung trauen Sie dem 1. FC Köln zu? Wäre ein Aufstieg in Zukunft darstellbar?

In den vergangenen Jahren musste in der Abteilung schon viel geleistet werden, um überhaupt die zweite Bundesliga stemmen zu können. Es wären große Schritte vonnöten, um die erste Liga anpeilen zu können. In naher Zukunft bin ich gespannt, wie der FC sich in der zweiten Bundesliga entwickeln wird.

Das Gespräch führte Daniel Mertens.

Foto: Jörg Fuhrmann

 

1. FC Köln - TV 1879 Hilpoltstein

Sonntag, 2. April 2023
Spielbeginn: 14.00 Uhr

Turnhalle des Apostelgymnasiums
Biggestraße 2, 50931 Köln-Lindenthal

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