Der letzte Spieltag einer Spielzeit ist besonders. Es geht um Entscheidungen um den Aufstieg oder gegen den Abstieg, um das Erreichen von Saisonzielen. Und nicht selten geht es auch um persönliche Abschiede. Das ist nicht anders, wenn das Zweitliga-Team des 1. FC Köln am Sonntag an heimischen Tischen zu seinem Saisonfinale gegen den SV Union Velbert antritt (Anschlag 14 Uhr, Sporthalle an der Biggestraße). Die Geißböcke spielen um den fünften Platz in der Abschlusstabelle. Zudem wird die Partie in der Biggestraßen-Sporthalle zum letzten Tanz für drei verdiente FC-Spieler: Für Andre Bertelsmeier und Tobias Hippler, in den vergangenen Jahren verlässliche Stützen und derzeit die beiden Topspieler des Teams, wird das Partie die vorerst letzte im Kölner Trikot. Beide verlassen den Verein in Richtung TTBL: Bertelsmeier spielt künftig für den TSV Bad Königshofen, Hippler für den ASC Grünwettersbach. Zudem wird Florian Cnudde den Verein verlassen. Das Ziel des inzwischen als Physiotherapeut selbstständigen Belgiers ist allerdings noch unklar. 

1-herren_11-09-2024-2„Sportlich wollen wir mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause gehen“, sagt der scheidende Hippler, der 2020 vom damaligen Liga-Konkurrenten TuS Celle zum FC wechselte und seither fünf Jahre am Spitzenpaarkreuz spielte. „Die Ergebnisse waren zuletzt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“, gesteht der Linkshänder. Er meint damit nicht zuletzt die 1:6-Pleite in der Vorwoche beim 1. FSV Mainz 05, die zur Folge hatte, dass Köln sein Saisonziel, eine Top-drei-Platzierung, nicht mehr erreichen kann. „Umso wichtiger ist, unseren Zuschauern vor der Pause noch mal ein gutes Spiel zu zeigen“, sagt Hippler. Und ein Erfolg hätte durchaus Wert: Mit dem achten Saisonsieg würde Köln (17:17 Punkte) seinen fünften Tabellenplatz absichern und die Saison zudem mit einem positiven Punktekonto beenden. Bei einer Niederlage hingegen würde Gegner Velbert (16:18) vorbeiziehen – und womöglich auch noch der 1. FC Saarbrücken-TT (ebenfalls 16:18).

Mit Velbert kommt eines der punktstärksten Teams der Rückrunde in die Domstadt. Zuletzt aber flachte die Formkurve der Unioner ab. Dass Velbert nach fünf Spielen ohne Niederlage jüngst zweimal verlor, war nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass der chinesische Spitzenmann Yuan Xuansong nicht mehr mitwirkte. Auch in Köln wird er voraussichtlich fehlen. Auch ohne Yuan würden sich die Gäste aber mit einem starken Spitzenmann vorstellen: Nummer zwei Wim Verdonschot ist – gemeinsam mit Kölns Andre Bertelsmeier – derzeit Deutschlands größte Nachwuchshoffnung im U19-Bereich. In dieser Saison schaffte der Rechtshänder endgültig seinen Durchbruch bei den Erwachsenen: Er wurde Anfang des Jahres Westdeutscher Meister, etablierte sich am Spitzenpaarkreuz der 2. Bundesliga (derzeit 10:2 Siege in der Rückrunde) und auch mehr und mehr im internationalen Turnier-Tischtennis. Auf Verdonschots Duelle mit Bertelsmeier und Hippler in deren Abschiedsspiel können sich die Zuschauer freuen. Bertelsmeier, der die Partie in Mainz zuletzt aufgrund von Nackenbeschwerden verpasste, hat unter der Woche das Training wieder aufgenommen. Treten nicht erneut Beschwerden auf, steht der 19-Jährige am Sonntag am Tisch. Auch für ihn endet dann die Zeit beim FC: Vor zwei Jahren kam er vom TTC GW Bad Hamm nach Köln, wo er sich zum Shootingstar des deutschen Tischtennis entwickelte. Am unteren Paarkreuz bieten die Velberter mit Anton Limonov einen weiteren Punktegaranten auf. Der ukrainische Nationalspieler steht dort in der Rückrunde bei 7:2 Siegen.

Nicht nur während des Spiels an den Tischen wird es emotional – sondern auch im Anschluss. „Für mich ist das Spiel nach fünf Jahren im Verein etwas Besonderes“, sagt FC-Mann Tobias Hippler über seinen Abschied. „Der FC hat mich in den letzten Jahren hervorragend unterstützt und ist für mich zu einer sportlichen Heimat geworden. Da fällt der Abschied nicht leicht.“ Mit einem im letzten Spiel im Geißbock-Trikot aber sicherlich ein wenig leichter.

Come on, FC!

 

Die Kader im Überblick:

1. FC Köln:
1 Andre Bertelsmeier (2487)
2 Tobias Hippler (2371)
3 Florian Cnudde (2319)
4 Gianluca Walther (2337)
5 Lleyton Ullmann (2260)

SV Union Velbert:
1 Yuan Xuansong (2446)
2 Wim Verdonschot (2465)
3 Liang Qiu (2270)
4 Anton Limonov (2334)
5 Timotius Köchling (2271)

11.04.2025 1. Herren Jan Lüke
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Ein Happy End