Drei Wochen ruhte der Spielbetrieb für den 1. FC Köln in der 2. Bundesliga. Am Tabellenbild hat sich in dieser Zeit wenig geändert: Die Geißböcke stehen auch nach der Pause ganz oben – mit 7:1 Punkten und ohne Niederlage. „Da wollen wir gerne bleiben“, sagte Teamchef Gianluca Walther. „Aber vor allem wollen wir an die Leistungen anknüpfen, die wir bisher gezeigt haben. Dann kommen die Ergebnisse von alleine.“

Doch ausgerechnet eine herausragende Leistung wird für den FC in seinem Auswärtsspiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Saarbrücken-TT am Sonntag zum Problem. Andre Bertelsmeier absolvierte unter der Woche eine sensationelle Europameisterschaft in Linz [LINK]. Als Debütant spielte sich der 18-Jährige im Einzel nicht nur durch die Qualifikation, sondern durch Siege gegen Lilian Bardet (Frankreich/4:3 Sätze) sowie ein 4:2 gegen den Rumänen Ovidiu Ionescu, der für den Post SV Mühlhausen in der TTBL antritt, sensationell ins Achtelfinale. Selbst in der Runde der letzten 16 hielt Bertelsmeier gegen Frankreichs Wunderkind Felix Lebrun herausragend mit (1:4). Dass der Kölner deutlich länger bei der EM am Tisch stand, als es alle Beteiligten erwartet hatten, bringt den FC allerdings in Schwierigkeiten: Denn der Leistungsträger wird in Saarbrücken fehlen. „Wir sind da Opfer seines riesigen Erfolgs geworden, auch wenn wir zuhause alle mitgefiebert und uns riesig gefreut haben“, sagt Walther.

Ohne einen Teil des bislang überragenden Kölner Spitzenpaarkreuzes, an dem Bertelsmeier und FC-Kapitän Tobias Hippler bei jeweils 7:1 Siegen stehen, wird die Auswärtsaufgabe im Saarland ungleich schwieriger. „Saarbrücken ist in der Konstellation der Favorit. Aber wenn wir ein gutes Spiel abliefern, werden wir trotzdem unsere Chance bekommen“, sagt Walther. Der 30-Jährige selbst wird dafür die Rolle wechseln: Der Spitzenspieler der zweiten Mannschaft, der schon in der Pokal-Vorrunde im Sommer erfolgreich zum Einsatz kam [LINK], wird in Saarbrücken vermutlich als Ersatz auflaufen.

Aus Saarbrückens großem Zweitliga-Kader, in dem mit Cedric Meissner und Eduard Ionescu auch zwei Akteure stehen, die regelmäßig in der TTBL eingesetzt werden, stellt der Tabellenvierte (4:2 Punkte) voraussichtlich eine starke Mannschaft. Köln rechnet neben Meissner am Spitzenpaarkreuz mit einem letztjährigen Mannschaftskameraden, dem Chinesen Wang Lichen. Am unteren Paarkreuz spielen wohl der Türke Abdullah Yingeler, der unter der Woche ebenfalls die EM spielte und in der 1. Hauptrunde an Felix Lebrun scheiterte, sowie Saarbrückens Eigengewächs Mathias Hübgen.

Die Partie in der Liga ist für die Kölner auch ein Vorspiel zum Highlight der Hinrunde: Auch im Pokal-Viertelfinale am 15. November in Köln trifft der FC auf den FCS. Dann allerdings wartet die erste Mannschaft der Saarländer. „Wenn wir die Erste fordern wollen, sollten wir vorher die Zweite natürlich schlagen“, sagt Gianluca Walther und lacht.

Come on, FC!

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