Das Datum hat Tradition: Ein Wochenende, bevor die neue Zweitliga-Saison beginnt, stehen in der Vorrunde der Deutschen Pokalmeisterschaft die ersten Pflichtspiele auf dem Plan. Auch für das FC-Team um Kapitän Tobias Hippler fällt der Startschuss ins Spieljahr, am Sonntag geht es nach Schwarzenbek (Schleswig-Holstein). „Wir sind froh, dass wir nach einer langen Saisonvorbereitung endlich wieder um Punkte spielen“, sagt Teamchef Gianluca Walther. Die letzte Partie der Kölner, ein 5:5 zum Abschluss der Zweitliga-Saison Mitte April, liegt über vier Monate zurück.
Walther sieht die erste Pokalrunde – die in vier Vierer-Gruppen ausgetragen wird, deren Sieger sich jeweils fürs Achtelfinale qualifizieren – dementsprechend auch als Standortbestimmung für die anstehende Punktspielrunde. „Die Liga hat für uns Priorität, aber wir wollen uns auch im Pokal teuer verkaufen“, sagt der 29-Jährige. Das bedeutet: Der FC nimmt sich das Weiterkommen zum Ziel. „Wenn wir an die Tische gehen, wollen wir auch gewinnen und eine Runde weiterkommen“, sagt Walther.
Erster Gegner wird am Sonntag um 10 Uhr das Team von Gastgeber TSV Schwarzenbek sein, die Nordlichter sind seit Jahren eine feste Größe in der 3. Bundesliga Nord. Im Anschluss treffen die Geißböcke auf zwei direkte Konkurrenten aus Liga zwei: den SV Union Velbert (13 Uhr) und Hertha BSC Berlin (16 Uhr).
Auf dem Papier ist das Kölner Team, das die Vorsaison als Vierter abschloss, Favorit. Doch der FC wird die Reise in den Norden nicht in bester Formation antreten. Andre Bertelsmeier wird planmäßig pausieren. Für den Deutsche U19-Meister stehen bis Jahresende intensive Monate auf dem Programm: Weil für ihn mit der Europameisterschaft der Erwachsenen in Linz Mitte Oktober sowie der Jugend-WM Ende November in Helsingborg (Schweden) Topevents sowohl im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich anstehen, wird Bertelsmeier dem FC an einigen Wochenende nicht zur Verfügung stehen. „Der DTTB forciert, dass Andre sowohl in der Jugend als auch bei den Herren viele Turniere spielt. Da werden wir in den kommenden Monaten schauen müssen, wie er das alles gut unter einen Hut bekommt“, sagt Gianluca Walther. Schon in dieser Woche startet die Nummer 170 der Weltrangliste beim ersten internationalen Turnier nach den Olympischen Spielen, dem WTT Feeder im Olmütz (Tschechien).
Doch nicht nur Bertelsmeier wird die Reise ins Hamburger Umfeld nicht mit antreten, auch Neuzugang Florian Cnudde, der im Sommer von Ligakonkurrent TTC indeland Jülich in die Domstadt wechselte. Der Belgier ist krank und muss sein Debüt im FC-Trikot verschieben. Dafür hoffen die Verantwortlichen beim FC, dass Lleyton Ullmann seine Corona-Infektion rechtzeitig überstanden haben wird. „Lleyton konnte zuletzt nicht trainieren, aber wenn er wieder fit ist, wird er trotzdem spielen“, sagt Walther. Walther selbst wird das Team zusammen mit Spitzenmann Hippler am Wochenende komplettieren. Denn anders als in der Liga genügen den Kölnern im Pokal drei Akteure: Gespielt wird im TTBL-System mit Dreier-Mannschaften.
Dass die Kölner hoffen, trotz der angespannten Personallage eine Runde weiter zu kommen, liegt auch daran, dass es bei der Konkurrenz womöglich nicht besser aussehen wird. „Es werden wohl alle Teams nicht in ihrer stärksten Besetzung kommen“, sagt Gianluca Walther. Zumindest Berlin aber hat den Einsatz seines Top-Neuzugangs angekündigt: Die Hauptstädter werden erstmals mit Cristian Pletea aufschlagen, der Rumäne kam vom TTBL-Club Werder Bremen.
Ein Weiterkommen könnte sich für den 1. FC Köln sportlich lohnen: Der Sieger der Kölner Vorrunden-Gruppe trifft im Achtelfinale nicht auf einen Club aus der ersten Liga, sondern auch den Gewinner einer anderen Vorrundengruppe (Gr. 4). Die Chancen, dann sogar ins Viertelfinale einzuziehen, stünden vergleichsweise gut.
Come on, FC!
Die Aufstellungsprognosen:
TSV Schwarzenbek
1 Adrian Dugiel (2278)
2 Frederik Spreckelsen (2209)
3 Moritz Spreckelsen (2163)
4 Sören Liedmeier (2173)
SV Union Velbert
1 Wim Verdonschot (2326)
2 Michael Servaty (2349)
3 Thomas Brosig (2245)
Hertha BSC
1 Cristian Pletea (2378)
2 Marius Henninger (2282)
3 Konstantin Kriese (1984)
1. FC Köln
1 Tobias Hippler (2432)
2 Lleyton Ullmann (2204)
3 Gianluca Walther (2281)