Der 1. FC Köln hat eine neuerliche Pokal-Sensation verpasst: Das Zweitliga-Team der Geißböcke, das in der vergangenen Saison erstmals in der Vereinsgeschichte ins Viertelfinale der Deutschen Pokalmeisterschaft gestürmt war, musste sich diesmal bereits in der Vorrunde des Wettbewerbs geschlagen geben. Beim Heimspiel am Sonntag in der Turnhalle an der Biggestraße agierten die Kölner unglücklich: Sie gewannen zwar zwei der drei Partien ihrer Vorrunden-Gruppe 2, stolperten allerdings überraschend über den Drittligisten TTC Altena. Die Niederlage gegen die Sauerländer kostete Köln letztlich das Weiterkommen. „Wir hatten unsere Chancen, aber letztlich war vor allem die Niederlage gegen Altena entscheidend“, bilanzierte Teamchef Gianluca Walther, dessen Mannschaft erst in drei Wochen beim 1. FC Saarbrücken-TT II in die Zweitliga-Saison startet (Anschlag: 13. September, 14 Uhr).
Ihre Auftakthürde übersprangen die Kölner am Sonntag vor heimischem Publikum noch mühelos. Gegen den hessischen Zweitliga-Absteiger TTC Lampertheim spielten Tom Jarvis, Florian Bluhm und Mike Hollo, die im Sommer allesamt zum FC gewechselt waren, solide und konzentriert. „Das war ein guter Start. Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden“, sagte Kölns Neuzugang Bluhm, der seinerseits glatt gegen den jungen Spanier Marc Gutierrez gewann.
Ähnlich sollte die Partie gegen den zweiten Außenseiter der Gruppe, den Traditionsclub und einstigen Deutschen Meister Altena, laufen. Doch trotz eines erneut souveränen Erfolgs gegen Jarvis gegen Dimitrov zum Auftakt nahm das Spiel eine aus Kölner Sicht unerfreuliche Wendung. Zunächst musste sich Bluhm unerwartet dem stark aufspielenden Velichkov in vier Sätzen beugen. „Er hat das wirklich gut gegen mich gespielt, aber ich habe auch meine Chancen nicht genutzt“, sagte Bluhm, der im dritten und vierten Satz Führungen aus der Hand gegeben hatte. Der Druck auf die Kölner erhöhte sich abermals, nachdem auch Hollo gegen den Schweizer Schärrer verlor. Zwar glich Jarvis zunächst zum 2:2 aus, doch das abschließende Doppel Bluhm/Hollo konnte die Niederlage nicht verhindern. Das FC-Duo unterlag Schärrer/Dimitrov in vier Sätzen. Im Kölner Lager machte sich Enttäuschung breit – aber die Gastgeber blieben angriffslustig. „Wir wussten ja, dass noch alles drin ist“, sagte Bluhm. Ein 3:1- oder 3:0-Sieg gegen Ligakonkurrenten SV Union Velbert – und Köln würde trotz der Niederlage gegen Altena noch als Gruppensieger ins Achtelfinale einziehen.
Und tatsächlich erspielten sich die Geißböcke zwei Matchball-Spiele zum Einzug in die nächste Runde. Der wiedererstarkte Bluhm (3:1 Sätze gegen Velberts Topmann Verdonschot) sowie Jarvis mit einem glatten Erfolg gegen Köchling stellten schnell auf 2:0 für den FC. Und als Hollo in einer gutklassigen Partie gegen den Ukrainer Limonov einen 0:2-Satzrückstand egalisierte, fehlte nur noch ein Satzgewinn zum 3:0 – und zum Weiterkommen. Daraus wurde nichts: Erst verlor Hollo knapp im fünften Satz. Dann musste sich Jarvis in der Folge auch im Topspiel Verdonschot geschlagen geben. „Leider haben sowohl Tom als auch Mike die ersten beiden Sätze zu schnell weggegeben. Beide haben sich zwar nochmal gut zurückgekämpft, aber am Ende hat es leider nicht gereicht“, sagte Bluhm über die beiden Schlüsselspiele. Schon vor dem finalen Doppel stand damit der Gruppensieger fest – und der hieß Velbert. Immerhin: Bluhm/Hollo holten für Köln den Siegpunkt. Nur ein kleines Trostpflaster für geknickte Kölner. Ohnehin sah FC-Neuzugang Bluhm den Grund für das Ausscheiden nicht in der Partie gegen starke Velberter: „Gegen Velbert haben wir einen super Kampf geliefert und können uns eigentlich nichts vorwerfen“, sagte der Abwehrmann.
Come on, FC!
Die Ergebnisse:
TTC Lampertheim – 1. FC Köln 0:3
Gutierrez – Bluhm 0:3 (7:11, 4:11, 5:11)
De Boer – Jarvis 0:3 (10:12, 9:11, 5:11)
Castro – Hollo 1:3 (12:10, 7:11, 9:11, 6:11)
1.FC Köln – TTC Altena 2:3
Jarvis – Dimitrov 3:0 (11:5, 11:5, 11:6)
Bluhm – Velichkov 1:3 (8:11, 11:7, 9:11, 11:13)
Hollo – Schärrer 0:3 (5:11, 7:11, 2:11)
Jarvis – Velichkov 3:1 (15:13, 11:9, 8:11, 11:5)
Bluhm/Hollo – Schärrer/Dimitrov 1:3 (10:12, 8:11, 11:1, 3:11)
SV Union Velbert – 1. FC Köln 2:3
Verdonschot – Bluhm 1:3 (5:11, 11:5, 10:12, 9:11)
Köchling – Jarvis 1:3 (9:11, 6:11, 11:8, 3:11)
Limonov – Hollo 3:2 (11:7, 11:9, 10:12, 7:11, 11:7)
Verdonschot – Jarvis 3:1 (11:7, 11:4, 10:12, 11:9)
Limonov/Köchling – Bluhm/Hollo 1:3 (8:11, 11:5, 6:11, 9:11)