Eine tolle Kulisse führt zum Heimsieg über Hilpoltstein. Der FC sichert sich damit den Klassenerhalt und sorgt für eine noch bessere Stimmung für zahlreiche Abschiede nach Spielende.
Am Sonntagmittag empfing der FC den TV 1879 Hilpoltstein zum Heimspiel in der 2. Bundesliga. Nachdem die Kölner in Berlin bereits das erste „Endspiel“ im Kampf um den Klassenverbleib verloren hatten, gab es gestern die zweite Chance.
168 Zuschauer feuerten den FC in der kleinen Turnhalle des Apostelgymnasiums frenetisch an und hatten entscheidenden Anteil am 6:3-Sieg ihrer Mannschaft. Auch wenn die Konkurrenten aus Passau (6:2 gegen Dortmund), Berlin (6:0 in Leiselheim) und Saarbrücken (6:0 in Hamm) allesamt ihre Spiele gewonnen und den Druck auf den FC hochgehalten haben, so sicherten sich die Geißböcke aus eigener Kraft den Klassenerhalt in der zweiten Liga.
Kleinigkeiten machen den Unterschied aus
Die Begegnung zwischen Köln und Hilpoltstein war von Anfang an sehr umkämpft. In den Doppeln trennte man sich mit 1:1. Auch vor der Pause konnte sich keines der Teams absetzen: Adrien Rassenfosse brachte den FC mit 2:1 in Führung, doch Tobias Hippler unterlag mit 9:11 im Entscheidungssatz, sodass es mit einem Zwischenstand von 2:2 in die Kabinen ging.
Nach der Pause überrollte Hayate Suzuki seinen Gegenspieler (3:0). Lennart Wehking biss sich nach verlorenem erstem Durchgang in die Partie mit Petr Fedotov, verlor jedoch mit 1:3. Es blieb ausgeglichen. Adrien Rassenfosse bezwang daraufhin mit Andy Pereira den erfolgreichsten Spieler der Liga (25:7-Bilanz) mit 3:1 und Tobias Hippler legte mit einem 3:2-Erfolg über den Gäste-Kapitän Alexander Flemming nach. Der FC setzte sich mit 5:3 ab! Eine Viertelstunde später wehrte Hayate Suzuki zwei Satzbälle ab, ehe er seinen ersten Matchball zum 13:11 im vierten Satz verwandelte. Der Heimsieg war geschafft!
Lennart Wehking im Mittelpunkt
Nach Spielende war die Euphorie gewaltig. Für Spielertrainer Lennart Wehking wurde es zusätzlich emotional: Nach zwölf Jahren wird er den FC nach dem Saisonende verlassen und schlug somit ein letztes Mal in der Biggestraße auf. Der 37-jährige hätte zudem das letzte Spiel des Tages bestreiten müssen, stand seinem Kontrahenten Matthias Danzer auch schon gegenüber, doch Hayate Suzuki beendete mit seinem Erfolg die Partie vorzeitig.
„Ich habe mich extrem gefreut, dass es heute nochmal so voll war. Es hat mir all die Jahre sehr viel Spaß gemacht hier mit euch“, richtete Wehking nach Spielende zunächst einen Dank an die anwesenden Zuschauer. „Ich bin froh, dass die Jungs mich heute hier erlöst haben vor dem letzten Spiel“, fügte Wehking in Richtung seiner eigenen Mannschaft an.
Weitere Abschiede beim FC
Lennart Wehking ist jedoch nicht der einzige Spieler, der den FC verlassen wird. Den Abschied Björn Helbings gab der Verein ebenfalls bereits bekannt. Zudem ließen die FC-Verantwortlichen verlauten, dass noch zwei Spieler den Club nach dieser Spielzeit verlassen werden: Adrien Rassenfosse und Hayate Suzuki. Die beiden Youngster, die im Dezember gemeinsam Jugend-Vize-Weltmeister im Doppel wurden, zieht es woanders hin: Adrien Rassenfosse wird in die TTBL wechseln, sein neuer Arbeitgeber wird der TTC schwalbe Bergneustadt. Für Suzuki wird es zurück in die Heimat gehen. Der Japaner beginnt in den nächsten Tagen sein Studium und wird für die duale Karriere in der Heimat bleiben.
Darüber hinaus machte Abteilungsleiter Thomas Mertens öffentlich, was innerhalb des FC längst bekannt ist: „Ich werde am Ende dieser Saison als Abteilungsleiter aufhören und mein Amt zur Verfügung stellen.“ Eine Botschaft war ihm jedoch wichtiger: „Dass wir heute den Klassenerhalt war eine riesige Leistung“, sprach er ein Kompliment an die Mannschaft aus. „Vielen Dank auch an das Publikum. Das war super toll!“
Innerlich völlig aufgeräumt und zufrieden fährt der FC also in zwei Wochen zum letzten Saisonspiel nach Dortmund. Ohne Druck möchte der FC dort den Abschluss der Saison genießen. Mit einem Erfolg könnte das Team sogar noch die beste Zweitliga-Platzierung in der Clubgeschichte erzielen. Wir dürfen also gespannt sein, was da noch kommt.
Come on, FC!
Die einzelnen Ergebnisse im Überblick:
Hayate Suzuki/Lennart Wehking - Alexander Flemming/Matthias Danzer 1:3 (11:4, 6:11, 9:11, 6:11)
Adrien Rassenfosse/Tobias Hippler - Andy Pereira/Petr Fedotov 3:1 (11:8, 6:11, 11:2, 11:7)
Rassenfosse - Flemming 3:0 (11:7, 15:13, 11:6)
Hippler - Pereira 2:3 (2:11, 11:5, 12:10, 9:11, 9:11)
Suzuki - Danzer 3:0 (11:5, 11:5, 11:4)
Wehking - Fedotov 1:3 (9:11, 11:8, 8:11, 8:11)
Rassenfosse - Pereira 3:1 (11:6, 8:11, 11:8, 11:8)
Hippler - Flemming 3:2 (6:11, 13:15, 11:2, 11:8, 13:11)
Suzuki - Fedotov 3:1 (11:9, 8:11, 11:8, 13:11)
Spiele 6:3; Sätze 22:14; Bälle: 358:313